Europa und Kanada rufen zur Zoll-Revanche gegen die USA auf

Eulerpool Research Systems 12. März 2025

Takeaways NEW

  • Die EU und Kanada planen Gegenzölle als Reaktion auf US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.
  • Handelsexperten warnen vor einer Eskalation und den Risiken eines Handelskrieges.
Die Europäische Union will mit gezielten Gegenzöllen gegen die jüngst von den USA initiierten Maßnahmen auf Stahl- und Aluminiumimporte auftrumpfen. Ab April sollen Produkte wie Bourbon-Whiskey, Spielkonsolen und Motorräder von diesen Zöllen betroffen sein, wie die EU-Kommission verkündet. Es wird erwartet, dass im Anschluss weitere Waren, insbesondere solche aus dem Agrarsektor sowie diverse Industrieprodukte, hinzukommen. Ein Großteil der Gegenzölle, die die EU in die Wege leiten will, zielt darauf ab, die wirtschaftlichen Balanceakt zu erhalten, insbesondere für europäische Verbraucher und Unternehmen. Tatsächlich umfassen die erhebenden US-Zölle Exporte aus der EU mit einem Wert von 26 Milliarden Euro – etwa fünf Prozent der gesamten EU-Exporte in die USA. Die Kommission prognostiziert, dass die amerikanischen Importeure infolgedessen bis zu sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Zöllen schultern müssen. Ein starker Appell von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betont die Notwendigkeit des Handelns angesichts der drohenden wirtschaftlichen Risiken. Die Maßnahmen sollen verhältnismäßig bleiben, während US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer die EU für ihre vermeintlich realitätsfernen Strategien kritisiert. Doch von der Leyen signalisiert Bereitschaft für Verhandlungen, um eine Lösung zu finden. Auch Kanada lässt die Zollinitiativen der USA nicht unbeantwortet. Im Handgemenge um nationale Sicherheit und Handelsbilanz reagiert Kanada seinerseits mit Zöllen auf US-Produkte, darunter Computer und Werkzeuge. Diese Zölle summieren sich auf 20 Milliarden US-Dollar, eine Reaktion auf die als unfair wahrgenommenen US-Maßnahmen. Die Entwicklungen bergen Zündstoff für das internationale Handelsgefüge. Volker Treier von der Deutschen Industrie- und Handelskammer warnt indes vor einer unbedachten Eskalation: "Es gibt keine Gewinner in Handelskriegen", mahnt er im Hinblick auf das drohende Risiko einer Zolleskalationsspirale.

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