Europäische Wirtschaftselite warnt vor KI-Regulierungsfalle der EU

Ein offener Brief an Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, sorgt aktuell für Aufsehen: Mehr als 40 führende Manager europäischer Unternehmen äußern ihre Bedenken über die Regulierung der Künstlichen Intelligenz (KI) durch die EU. Der Vorwurf? Die zunehmende Komplexität innerhalb der Regulierungsbestrebungen drohe, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu untergraben. So zumindest lautet der Tenor des Schreibens, welches der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die 'Financial Times' berichtete bereits zuvor über diese kritische Intervention. Im Kern fordern die Führungspersönlichkeiten eine Zweijahresverschiebung des EU-KI-Gesetzes (AI Act). In ihrem Schreiben warnen sie, dass die bislang gut austarierte Balance zwischen Regulierung und Innovationsförderung zu kippen drohe. Besonders im Bereich der Schlüsseltechnologie KI könne sich Europa keine durch bürokratische und unklare Vorschriften verursachten Verzögerungen leisten. Diese Regelungen würden nicht nur den Aufstieg europäischer Technologieführer behindern, sondern auch Europas Fähigkeit, KI weltweit wettbewerbsfähig einzusetzen. Zu den Unterzeichnern zählen prominente Unternehmen wie Mercedes-Benz, Lufthansa und Philips. Bereits im Vorfeld wurde der EU-KI-Gesetzgebung ein bürokratischer und innovationshemmender Charakter vorgeworfen, insbesondere von Vertretern der Technologiebranche. Parallel dazu arbeitet die EU-Kommission an einem freiwilligen Verhaltenskodex für Basismodelle wie GPT-4, Gemini und Llama. Ziel dieses Kodex ist es, Grundlagen wie Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten, und er soll noch vor August vorliegen – also bevor viele der Bestimmungen des AI Acts verpflichtend werden.