Europäischer Satellitenvorstoß: IRIS² nimmt Kurs auf digitale Souveränität

Eulerpool Research Systems 16. Dez. 2024

Takeaways NEW

  • Die EU hat Verträge für das IRIS²-Satellitenprojekt zur Verbesserung europäischer Kommunikationsinfrastruktur vergeben.
  • Trotz Verzögerungen bleibt das Vorhaben ein zentraler Aspekt der EU zur Förderung digitaler Souveränität.
Die Europäische Kommission hat Verträge zur Förderung der seit langem geplanten, aber verzögerten europäischen Satellitenkonstellation im Wert von 10,6 Milliarden Euro vergeben. Dieses ambitionierte Projekt, das unter dem Namen IRIS² firmiert, soll als multi-orbitales Netzwerk über 280 Satelliten umfassen und eine verschlüsselte Kommunikationsstruktur für EU-Regierungen und öffentliche Stellen bereitstellen. Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation, betonte die Bedeutung sicherer und schneller Regierungsverbindungen, speziell in unserer komplexen geopolitischen Landschaft. Mit IRIS² erhofft man sich nicht nur eine Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. IRIS² ist das dritte große Raumfahrtprojekt der EU, neben dem Galileo-Navigationssystem und dem Copernicus-Erdbeobachtungsnetz. Beide leisten bereits wertvolle Beiträge zur Klimaforschung. Doch Uneinigkeit über die industrielle Aufteilung und Bedenken, insbesondere aus Deutschland, hinsichtlich der Kosten, verzögerten den Fortschritt. Die wachsende Präsenz von Elon Musks Starlink und der Wunsch, Europas „digitale Souveränität“ zu schützen, trieben jedoch die Bemühungen voran. Das Projekt wird teilweise durch die EU finanziert und von einem Konsortium aus den Satellitenbetreibern Eutelsat, Hispasat und SES umgesetzt. Geplant ist der erste Start für Mitte 2029, gefolgt von einem vollständigen Ausbau bis Ende 2030. Airbus und Thales Alenia Space, die sich aus dem SpaceRise-Konsortium zurückgezogen haben, bleiben involviert, allerdings als Lieferanten. Ihre Sorge über wirtschaftliche Risiken spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich europäische Satellitenhersteller in Anbetracht des Erfolges von Musks SpaceX und der rückläufigen Nachfrage nach großen kommerziellen Satelliten gegenübersehen. Angesichts der Bedrohung durch große Internetnetze wie Starlink und dem geplanten Kuiper-Netzwerk von Amazon, sowie politischem Druck zur Intensivierung der Zusammenarbeit in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen, bleibt IRIS² trotz Rückschlägen ein zentrales Anliegen für die Europäische Union.

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