Evotec: Herausforderungen und Neuausrichtung prägen das Jahr 2023
Eulerpool Research Systems •6. Mai 2025
Takeaways NEW
- Evotec verzeichnet im ersten Quartal 2023 Umsatz- und Ergebniseinbrüche und plant strategische Neuausrichtung zur Effizienzsteigerung.
- CEO Christian Wojczewski treibt Maßnahmenpaket voran, um langfristige Ziele bis 2028 trotz Marktschwierigkeiten zu erreichen.
Evotec, das bekannte Unternehmen für Pharmawirkstoffforschung und -entwicklung, startet verhalten ins neue Jahr. Eine rückläufige Umsatzentwicklung und ein deutlicher Rückgang des operativen Ergebnisses prägten das erste Quartal. Die Unternehmensführung um CEO Christian Wojczewski zeigte sich jedoch unbeeindruckt von aktuellen Zöllen und Fördermaßnahmen der US-Regierung, die laut Einschätzung des Konzerns wenig Einfluss auf die langfristige Unternehmensprognose haben sollen. In Hamburg bekräftigte Wojczewski trotz der eingetrübten Quartalszahlen die ehrgeizigen Ziele bis 2025 und die Mittelfristplanung bis 2028. Die Aktienmärkte reagierten zunächst negativ, doch gegen Ende des Tages stabilisierte sich die Aktie bei einem Minus von fünf Prozent und war damit eines der Schlusslichter im MDax.
Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 200 Millionen Euro, was insbesondere Einnahmerückgängen im Bereich der Wirkstoffforschung und präklinischen Entwicklung zugeschrieben wird. Noch stärker traf es das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda), das um 60 Prozent auf 3,1 Millionen Euro absackte. Wesentliche Belastungen ergaben sich aus den Anlaufkosten für die Produktion bei der US-Tochter Just-Evotec Biologics, die mit der Errichtung neuer Standorte in den letzten Jahren erheblich investiert hat. Insgesamt weitete sich der Verlust auf etwa 32 Millionen Euro, nachdem er im Vorjahr noch 21 Millionen Euro betragen hatte.
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung will Evotec sein Geschäft effizienter gestalten. Der Fokus soll auf hochwertigen Dienstleistungen und spezifischen Therapiegebieten liegen, während das Projekt-Portfolio um 30 Prozent verkleinert werden soll. Die Optimierung durch Automation und Künstliche Intelligenz spielt dabei eine Schlüsselrolle. Evotec plant, Kosteneinsparungen von über 50 Millionen Euro zusätzlich zu einem laufenden Sparprogramm bis 2028 zu realisieren, um das im Vorjahr langsame Wachstum auf ein neues Level zu heben. Das Unternehmen sieht zwischen 2024 und 2028 ein jährliches Umsatzwachstum von acht bis zwölf Prozent vor. Auch soll die Ebitda-Marge auf über 20 Prozent gesteigert werden, bei einem Umsatzwachstum auf 840 bis 880 Millionen Euro bis 2025.
Angesichts der enttäuschenden Entwicklungen im Vorjahr hatte das Unternehmen bereits unter dem neuen CEO Wojczewski ein umfassendes Maßnahmenpaket eingeleitet. Dazu gehörte der Verkauf eines Produktionsstandortes in Halle sowie der Ausstieg aus dem Gentherapie-Geschäft. Auch internationale Standorte in Frankreich und Österreich wurden geschlossen. Ziel ist es, durch optimierte Einkaufsstrukturen und Flächenreduktion weitere Effizienzgewinne zu erzielen.
Die Umstrukturierung war notwendig geworden, nachdem der Abgang des früheren Vorstandschefs Werner Lahntaler zu Jahresbeginn 2024 am Markt für Unruhe gesorgt hatte. Dies hatte zu massiven Aktienverkäufen geführt, von denen sich der Kursverlauf bis heute nur schwer erholte. Aktuell liegt der Kurs mit rund sieben Euro über seinem Mehrjahrestief, doch die Marke von 45 Euro vom September 2021 bleibt in weiter Ferne. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden Euro zählt Evotec zu den leichteren Werten im MDax.
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