Takeaways NEW
- Die EZB hält die Leitzinsen stabil, überrascht aber mit einem möglichen zukünftigen Zinssenkungsausblick.
- An den Märkten kommt es zu Umsatzbewegungen mit Anleihen hoher Rendite, während etablierte Unternehmen als Einstiegschance gelten.
Die Europäische Zentralbank hat ihre Leitzinsen erstmals seit Juli 2024 nicht verändert, was erwartet worden war. Der eigentliche Paukenschlag kam jedoch mit dem Ausblick auf die zukünftige Zinspolitik. Zusammengefasst durch Elmar Völker von der LBBW, verkündete Notenbankchefin Christine Lagarde, dass eine weitere Zinssenkung im späteren Jahresverlauf nicht ausgeschlossen sei, aber gegenwärtig kein akuter Handlungsbedarf bestehe. Diese Ankündigung ließ die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,75 Prozent steigen, nach einem Fall unter 2,60 Prozent am vorhergehenden Dienstag.
Arthur Brunner von der ICF Bank beobachtet eine Änderung der Markterwartungen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September liegt nun bei nur 30 Prozent, während sie vor der EZB-Sitzung noch bei 47 Prozent stand. Ilona Korsch von Hauck Aufhäuser Lampe betont, dass eine deutliche konjunkturelle Abschwächung erforderlich wäre, um mit größerer Sicherheit von einer Leitzinssenkung auszugehen. Auch Tim Oechsner von der Steubing AG zweifelt an weiteren Zinsanpassungen nach acht bereits erfolgten Zinssenkungen.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank. Trotz der Befürwortung einer Zinssenkung durch zwei von Donald Trump nominierte Fed-Mitglieder, erwarten die Helaba-Strategen keine Änderung. Christian Reicherter von der DZ Bank rechnet mit kontroversen Debatten im FOMC, sieht aufgrund des stabilen US-Arbeitsmarkts jedoch keinen dringenden Handlungsbedarf seitens der Fed. Erst im Herbst könnte eine Arbeitsmarktabschwächung neue Zinsenfantasie entfachen.
An den Märkten in Frankfurt verzeichnet Arthur Brunner zufolge solide Umsätze mit einer Anleihe von The Platform Group. Trotz eines Anstiegs in den letzten Wochen geriet diese nun unter Verkaufsdruck, ausgelöst durch kritische Medienberichte. Gleichzeitig ziehen Anleger hochverzinste Anleihen von Unternehmen wie Booster Precision Components und ABO Energy an. Sinkende Kurse bei etablierten Unternehmen werden weiterhin als Einstiegsmöglichkeit genutzt, wie ein Beispiel von einem Bond der Volkswagen Financial Services zeigt.
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