Feuerwerksbranche erwartet hohe Nachfrage zu Silvester

Die pyrotechnische Industrie rechnet zum Jahreswechsel mit einer ähnlich hohen Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk wie im Vorjahr. Trotz der coronabedingten Verbote in den letzten beiden Jahren konnte die Branche 2022 einen Rekordumsatz von 180 Millionen Euro verzeichnen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie ist optimistisch, dass die Nachfrage in diesem Jahr wieder groß sein wird. Die meisten Feuerwerkskäufe finden traditionell an den drei Werktagen vor Silvester statt und machen 90 Prozent des Jahresumsatzes aus. Am Donnerstag ist es soweit: Der bundesweite Verkauf von Raketen, Böllern und Co. an Verbraucherinnen und Verbraucher beginnt. Der Marktanteil des Bremerhavener Feuerwerksunternehmens Comet liegt bei 30 Prozent in Deutschland. Produzieren lässt das Unternehmen seine Produkte in China. Im vergangenen Jahr erzielte Comet einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro. Geschäftsführer Richard Eickel hofft, zumindest annähernd diesen Erfolg wiederholen zu können. Zu den Wettbewerbern von Comet gehören Nico aus Berlin und Weco aus Eitorf in Nordrhein-Westfalen. Weco ist nach eigenen Angaben der einzige größere deutsche Hersteller von Feuerwerk. Auch Weco ist optimistisch bezüglich des diesjährigen Silvestergeschäfts und betont den Rückenwind aus der vergangenen Saison. Die Branche setzt seit dem letzten Jahr vermehrt auf Pyrotechnik und Verpackungen mit weniger Plastikanteil. Plastikteile wie Raketen-Spitzkappen, Standfüße oder Zündschnurabdeckungen wurden durch umweltfreundlichere Alternativen wie Pappe oder Pflanzenfasern ersetzt. Dieser Schritt führt zur Einsparung von Hunderten Tonnen Müll, so Verbandschef Klaus Gotzen. Das Umweltbundesamt warnt jedoch davor, abgebrannte Feuerwerkskörper, Mehrschussbatterien und Böller in der Papiertonne zu entsorgen. Aufgrund der enthaltenen Chemikalien gehören sie in den Restmüll. Um eine Verschmutzung von Boden und Gewässern zu vermeiden, sollte der Müll zeitnah entsorgt werden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt nach wie vor viel Müll auf den Straßen und Gehwegen liegen. Die kommunalen Abfallentsorger in den fünf größten deutschen Städten entfernen am Neujahrstag regelmäßig rund 200 Tonnen Silvesterabfall. Ein Großteil wird in den folgenden Tagen von der regulären Straßenreinigung eingesammelt. Feuerwerk steht jedoch nicht nur aufgrund des Mülls in der Kritik. Auch die Umweltbelastung durch Feinstaub, die Lärmbelästigung und die Verletzungsgefahr sind häufige Kritikpunkte. Die Deutsche Umwelthilfe erneuerte jüngst ihre Forderung nach einem Verbot von Feuerwerken zum Jahreswechsel. Der Naturschutzbund Hamburg ruft dazu auf, freiwillig auf Feuerwerk zu verzichten, da es nicht nur eine enorme Belastung durch Feinstaub und viel Müll mit sich bringt, sondern auch den Wildtieren schadet.