Finanzmärkte im Wartestand: Bewertung sorgt für Besorgnis

Eulerpool Research Systems 12. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Pimco warnt vor möglichen Korrekturen aufgrund hoher Aktienbewertungen.
  • Historische Daten zeigen Zusammenhang zwischen niedriger Aktienrisikoprämie und Marktrückgängen.
Die Finanzmärkte haben in den vergangenen Wochen wenig Bewegung gezeigt. Anleger beobachten gespannt, wie sich die US-Wirtschaft unter den gegenwärtigen Tarifvorgaben entwickelt. Doch die trügerische Ruhe könnte bald vorüber sein, warnte Pimco in einem aktuellen Bericht. Laut dem weltweit agierenden Vermögensverwalter, der ein Vermögen von zwei Billionen US-Dollar verwaltet, befinden sich die Aktienbewertungen auf einem Niveau, das historisch gesehen Korrekturen vorausgegangen ist. Diese Einschätzung wurde von Richard Clarida, globaler Wirtschaftsberater, Andrew Balls, Chief Investment Officer für festverzinsliche Wertpapiere, und Dan Ivascyn, dem Gruppen-Chief Investment Officer, formuliert. Ein besonderes Augenmerk richten die Experten auf das Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis, das den aktuellen S&P 500-Preis mit einem 10-Jahres-Durchschnitt seiner Gewinne vergleicht. Mit einem Stand von rund dem 36-fachen der Gewinne befindet sich dieser Indikator im 94. Perzentil seiner historischen Werte. Eine ebenso beunruhigende Kennzahl ist die Aktienrisikoprämie, die derzeit in der Nähe von null liegt und nur zu 10 % der Zeit so tief stand. Vergleiche mit der Vergangenheit zeigen, dass niedrige Werte der Risikoprämie teils drastische Marktrückgänge nach sich zogen, vergleichbar mit dem Börsenkrach von 1987 und dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. „Eine Normalisierung zu einer höheren Aktienrisikoprämie führt typischerweise zu einer Rally bei Anleihen, einem Ausverkauf von Aktien oder beidem“, heißt es in dem Bericht. Historische Daten zeigen, dass nach einem Rückgang der Risikoprämie auf null zum Beispiel im September 1987 die Aktienmärkte um fast 25 % sanken. Gleichzeitig fielen die 30-jährigen realen Anleihenrenditen um 80 Basispunkte, während ein ähnliches Szenario vor dem Rückgang um 40 % im Februar 2003 zu beobachten war. Die hohen Bewertungen könnten dazu führen, dass festverzinsliche Wertpapiere Aktien in den kommenden Jahren übertreffen. Bei hohen Renditen und möglichen Zinssenkungen könnten Investoren attraktive Coupons erhalten und die Chance auf Wertsteigerungen ihrer Anleihen haben. Auch wenn Bewertungen an sich keine kurzfristigen Preisbewegungen vorhersagen können, lassen sie den Markt bei negativen Entwicklungen, wie einem schlechten Arbeitsmarktbericht oder steigender Inflation, anfälliger für stärkere Korrekturen werden.

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