Frasers strebt nach mehr Einfluss bei Boohoo – Spannungen eskalieren

Das britische Modeunternehmen Frasers, größter Aktionär von Boohoo, plant, durch personelle Vorschläge auf der Boohoo-Vorstandsebene einen stärkeren Einfluss zu gewinnen. Frasers will zwei ihrer Kandidaten, einschließlich dem Mehrheitseigner Mike Ashley und Umstrukturierungsexperten Mike Lennon, zur Wahl für den Boohoo-Vorstand aufstellen. Die nominierten Kandidaten sind bereit, alle notwendigen Protokolle zur Klärung potenzieller Governance-Bedenken zu unterzeichnen, falls sie gewählt werden. In einem offenen Brief an die Boohoo-Aktionäre drängt Frasers darauf, für die beiden Kandidaten zu stimmen, um den „besten und glaubwürdigsten Weg zu Profiten“ zu beschreiten. Die Abstimmung über die von Frasers vorgeschlagenen Beschlüsse, einschließlich der Berufungen, findet am 20. Dezember statt. Die Kontroverse hat bereits prominente Aufmerksamkeit erregt, da die zweitgrößten Boohoo-Aktionäre, vertreten durch Mahmud Kamani, den Widerstand anführen und Anfang der Woche an die Aktionäre appelliert haben, alle vorgelegten Beschlüsse abzulehnen. Bekannte Proxy-Beratungsgesellschaften wie Glass Lewis und ISS unterstützen Boohoos Empfehlung zur Ablehnung der Vorschläge. Die Auseinandersetzungen zwischen Frasers und Kamani überschatten die britische Bekleidungsindustrie seit einigen Monaten. Beide Unternehmen gerieten schon früher aneinander, als Frasers einen gescheiterten Übernahmeversuch der Kaufhauskette Debenhams unternahm, deren Name und Website von Boohoo später erworben wurden. Frasers strebte auch die Absetzung Kamanis als Direktor an. Letzten Monat wurde Kamani von seinem Amt des Vorsitzenden zum unabhängigen stellvertretenden Vorsitzenden von Boohoo versetzt. Frasers hält derzeit 28% der Anteile an Boohoo, während Kamani rund 13% besitzt. Boohoo hat kürzlich Dan Finley zum CEO ernannt, entgegen dem Wunsch von Frasers, Mike Ashley in dieser Rolle zu positionieren.