Gerry Weber: Neue Ära dank spanischer Übernahme

Eulerpool Research Systems 30. Mai 2025

Takeaways NEW

  • Gerry Weber wird von der spanischen Firma Victrix übernommen.
  • Viele Mitarbeiter in Deutschland sind von Schließungen betroffen.
Gerry Weber, der insolvente Modehersteller aus Halle, zieht sich vollständig aus dem deutschen Einzelhandelsgeschäft zurück. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat einem Übernahmekonzept der spanischen Modefirma Victrix zugestimmt, sodass zukünftig deren Handschrift prägend sein wird. Auch der vorläufige Sachwalter Lucas Flöther hat seine Zustimmung erteilt. Die traditionsreiche Marke Gerry Weber wechselt somit in spanische Hände, während etwa 280 Beschäftigte in der Zentrale von Halle und 280 Mitarbeiter in den deutschen Filialen von der Schließung betroffen sind. Zusätzliche 400 Mitarbeiter sind im Ausland tätig, unter anderem in Österreich. Der bestehende Online-Shop ist geschlossen, und seine zukünftige Existenz hängt vom neuen Eigentümer ab. Das Insolvenzverfahren verlor im Juni an Fahrt, und es wird erwartet, dass es bald zu Entlassungen kommt. In den Niederlanden, wo die Sanierungskonzepte ebenfalls greifen, hat eine Victrix-Partnerfirma kürzlich beschlossen, acht Filialen zu reaktivieren, was mindestens 30 Arbeitsplätze sichert. Die spanischen Käufer sehen in der Marke Gerry Weber immenses Potenzial und planen, die Damenmode zukünftig über Handelspartner in Deutschland anzubieten, sodass Endkunden weiterhin in den Genuss der Mode kommen können. Die schweren Herausforderungen vergangener Jahre mit gescheiterten Sanierungsversuchen 2019 und 2023 lassen die aktuelle Wende in neuem Licht erscheinen. Gerry Weber, einst Sponsor eines renommierten Tennisturniers, verschwindet zwar als Handelsunternehmen, doch die Marke soll fortleben. Der Kaufpreis, den Victrix für die Marke gezahlt hat, bleibt geheim. Victrix sieht in der deutsch-spanischen Verbindung eine Stärkung ihrer Marktposition. Besonders in Zentral- und Osteuropa hofft man auf positive Resonanz. Gerry-Weber-Geschäftsführer Christian Gerloff zeigt sich erleichtert über die schnelle Einigung im Investorenprozess und ist zuversichtlich, dass die geschichtsträchtige Marke ihre spannende Reise fortsetzen wird. Der Modemarkt in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, denn die ökonomischen Rahmenbedingungen bereiten nicht nur den Modehändlern Kopfzerbrechen. Sowohl Energiekosten als auch Mieten und Gehälter sind gestiegen, während sich die Kundenzurückhaltung verstärkt. Branchenprimen wie Galeria, Esprit und Sinn mussten bereits Insolvenz anmelden, was die unsichere Lage nur verdeutlicht.

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