Handelsstreit 2.0: Die EU im Spannungsfeld transatlantischer Wirtschaftspolitik
Eulerpool Research Systems •4. Apr. 2025
Takeaways NEW
- Die EU plant entschlossene Gegenmaßnahmen als Reaktion auf das US-Zollpaket und prüft verschiedene Optionen, um die eigene Wirtschaft zu schützen.
- Neue Handelspartnerschaften und Verhandlungsbereitschaft bleiben wichtige Elemente in der Reaktion auf die transatlantischen Handelskonflikte.
Die Antwort der Europäischen Union auf das umstrittene Zollpaket von Donald Trump lässt nicht lange auf sich warten. Während die europäische Reaktion auf die neuen US-Maßnahmen noch in der finalen Abstimmung ist, rechnen Analysten bereits mit Zöllen auf EU-Waren im Wert von über 81 Milliarden Euro – ein drastischer Sprung von den bisherigen sieben Milliarden.
Mit bemerkenswerter Einigkeit betonen EU-Politiker, dass eine passende und entschlossene Antwort bevorsteht. Gegenmaßnahmen der EU könnten jedoch auch Risiken für die eigene Wirtschaft mit sich bringen. Insbesondere die Stahl-, Auto- und Pharmaindustrien stehen im Fokus der Debatten, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in den kommenden Tagen führen wird.
Die EU prüft diverse Reaktionen: Geplante Gegenzölle, darunter auf US-Produkte wie Harley-Davidson-Motorräder und Bourbon-Whiskey, sind eine Option. Doch muss vermieden werden, die heimische Wirtschaft zu benachteiligen – gerade bei essentiellen Importen wie Sojabohnen aus den USA.
Ein weiteres Ass im Ärmel der EU könnte die bereits als "Bazooka" bezeichnete Sanktionsoption sein, die bei unzulässigen wirtschaftlichen Eingriffen aktiv werden kann. Maßnahmen könnten etwa den Zugang zu europäischen Märkten für amerikanische Unternehmen betreffen.
Neben möglichen Abgaben auf digitale Dienstleistungen von US-Giganten wie Google, Amazon und Netflix, bleibt auch die Verhandlungsbereitschaft der EU ein Schlüssel im Dialog mit den USA. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic betont die Notwendigkeit eines ruhigen und geeinten Vorgehens und setzt auf Verhandlungen ohne Eskalation.
Überdies eröffnet das aktuelle Spannungsfeld Chancen für neue Handelspartnerschaften jenseits des Atlantiks. Die jüngsten Verhandlungen mit Mercosur und die Erschließung neuer Märkte, etwa in Asien und Ozeanien, gewinnen an Bedeutung. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock unterstreicht die Wichtigkeit des globalen Handelsausbaus, während Stimmen im EU-Parlament nach weiteren Handelsabkommen drängen.
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