Heathrows robuste Pläne trotzen Rekordzahlen und Streikrisiko

Eulerpool Research Systems 24. Apr. 2024
Angesichts eines erwarteten Rekordansturms von Fluggästen und möglichen Streiks steht der Flughafen Heathrow vor einer herausfordernden Sommersaison. Doch die Betreiber sind zuversichtlich: Sie vertrauen auf ihren robusten Betriebsplan, der für einen reibungslosen Ablauf sorgen soll. Die Nachfrage nach Reisen ist an allen wichtigen Strecken deutlich gestiegen, weshalb Heathrow seine Prognosen für die Gesamtzahl der Passagiere von 81,4 Millionen auf 82,4 Millionen nach oben korrigiert hat. Damit würde der Flughafen seine vorherigen Rekordzahlen aus dem Jahr 2019 übertreffen. Javier Echave, der Finanzvorstand des Flughafens, zeigt sich optimistisch und verweist auf zunehmende Passagierzahlen in allen Marktsegmenten und Reiseklassen. Diese positive Entwicklung steht jedoch im Schatten der Ankündigung von zwei Streikwellen im Mai durch die Gewerkschaft Unite, die unter anderem das Betankungspersonal in den Ausstand treten lassen will. Fast 800 Angestellte planen, vom 7. Mai an insgesamt sieben Tage lang die Arbeit niederzulegen, um gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen an Dienstleister zu protestieren. Heathrow hält dagegen, es gäbe keine Arbeitsplatzverluste und geht davon aus, dass der Flughafenbetrieb während der Streiks normal weiterlaufen werde. Die Ressourcen des Flughafens sind zwar nahezu ausgeschöpft, aber laut Echave haben die Fluggesellschaften auf größere Flugzeuge umgestellt und streben nach mehr Langstreckenflügen, was eine Steigerung der Passagierzahlen innerhalb der festgelegten Grenze von 480.000 Flügen pro Jahr ermöglicht. Diese positive Prognose stützt sich auf das rekordverdächtige erste Quartal, in dem bereits 18,5 Millionen Reisende über Heathrow transportiert wurden, vor allem getrieben durch Zuwächse auf asiatischen Routen. Das Unternehmen konnte für dieses Quartal einen bereinigten Vorsteuergewinn von 83 Millionen Pfund vermelden, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 139 Millionen Pfund verbucht worden war. In der Zwischenzeit erfährt Heathrow die größte Umwälzung seiner Eigentümerstruktur seit der Privatisierung in den 1990er Jahren. So hat die spanische Infrastrukturgruppe Ferrovial im November angekündigt, ihren Anteil von 25 Prozent für 2,4 Milliarden Pfund an PIF aus Saudi-Arabien und die französische Investmentgesellschaft Ardian zu verkaufen. Drei weitere Anteilseigner – USS aus dem Vereinigten Königreich, CDPQ aus Kanada und GIC aus Singapur – haben ebenfalls ihr Interesse bekundet, ihre Anteile in diesem Zuge zu veräußern, was zu einem regelrechten Wettlauf um 60 Prozent des Flughafens führt, die den Besitzer wechseln sollen. Ein Dividendenfluss an die derzeitigen Eigentümer ist laut Heathrow in diesem Jahr zwar nicht geplant, jedoch könne sich dies noch ändern, sofern die finanzielle Performance stimme. Zum Vergleich: Gatwick, Großbritanniens zweitgrößter Flughafen, kündigte an, dieses Jahr erstmals seit Beginn der Pandemie wieder eine Dividende auszuschütten. In einem separaten Kommentar hat Ryanair seine Wachstumspläne für Großbritannien untermauert und rechnet mit einem Zuwachs von über 20 Prozent, was einer Steigerung der Passagierzahlen von 53 Millionen auf 65 Millionen pro Jahr bis 2030 entspricht. Michael O'Leary, CEO von Ryanair, betonte allerdings, dass dieses Wachstum schneller erreicht werden könne, würde die britische Flugpassagiersteuer gesenkt.

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