Hopper und der Sprung an die Börse: Die Beinahe-Shopify-Geschichte

Der kanadische Tech-Gigant Hopper, bekannt für innovative Reise-Algorithmen, steht an der Schwelle zur Börsennotierung, mit einer angepeilten Bewertung von bis zu 10 Milliarden US-Dollar. Hopper, ansässig in Montreal, hat sich durch seine Preisprognosen für Flüge, Hotels und Mietwagen sowie die Möglichkeit, Preise gegen Gebühr zu fixieren, zu einer der meistgenutzten Reise-Apps in Nordamerika entwickelt, insbesondere bei Millennials und der Generation Z. Dazu hat das Unternehmen ein B2B-Angebot, das mit Daten und künstlicher Intelligenz Reisebuchungs-Portale für Unternehmen wie Capital One optimiert. Hoppers Entwicklung wird mit dem kanadischen Tech-Erfolg Shopify verglichen, das 2015 mit 1,3 Milliarden US-Dollar an die Börse ging und mittlerweile rund 130 Milliarden US-Dollar wert ist. CEO Frederic Lalonde, der auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie an der Spitze stand, hat mit rund 650 Remote-Mitarbeitern weltweit ein erhebliches Datennetzwerk aufgebaut, das sich mittlerweile als enormer Wettbewerbsvorteil erweist. Hopper generiert seine Einnahmen vor allem durch Provisionen und Unternehmenspartnerschaften. Lalonde plant den Börsengang sowohl an der Toronto Stock Exchange als auch an der Nasdaq, jedoch unter strengen Bedingungen: Mindestens eine Milliarde US-Dollar an Einnahmen oder die Aussicht darauf und Profitabilität sind dafür unerlässlich. Er ist überzeugt, dass viele Firmen den Börsengang zu früh wagen, ohne das Verhalten öffentlicher Investoren zu verstehen. Während die Konkurrenz groß ist und Unternehmen wie Expedia oder Booking Holdings ebenfalls am Markt agieren, bleibt Hopper mit seiner einzigartigen Technologie konkurrenzfähig. Ein Börsengang würde in einem schwierigen IPO-Markt in Kanada stattfinden, der seit Jahren wenige große Neuzugänge wie den Fast-Fashion-Händler Groupe Dynamite verzeichnet. Hinter Hopper steht die visionäre Geschichte von Frederic Lalonde, der bereits 1997 mit Newtrade Technologies die digitale Hotelreservierung revolutionierte und nach deren Verkauf an Expedia beschlossen hatte, das Flugbuchungsgeschäft zu verändern. Mit dem Launch der Hopper-App 2015 gelang ihm ein weiterer Coup.