Immobilienmarkt in Deutschland: Preiskorrektur und Hoffnung auf Erholung

Eulerpool Research Systems 21. Juni 2024

Takeaways NEW

  • Immobilienpreise in Deutschland fallen im ersten Quartal 2024 um durchschnittlich 5,7 Prozent.
  • Staatliche Unterstützung und Bürokratieabbau gefordert, um Bauaktivität zu fördern.
Der Immobilienmarkt in Deutschland durchläuft weiterhin eine Phase der Preiskorrektur. Die Preise für Häuser und Wohnungen sind zu Beginn des Jahres 2024 gesunken. Für viele Verkäufer, die ihre Altersvorsorge auf Immobilien aufgebaut haben, ist dies ein herber Rückschlag, während potenzielle Käufer von den niedrigeren Preisen profitieren könnten. Die Statistiken des Bundesamtes zeigen, dass Wohnimmobilien im ersten Quartal 2024 durchschnittlich 5,7 Prozent günstiger waren als im Vorjahreszeitraum. Trotz des anhaltenden Rückgangs hat sich der Preisverfall verlangsamt. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2023 betrug der Preisrückgang 10,2 Prozent und im vierten Quartal 7,2 Prozent. Innerhalb der ersten drei Monate des Jahres 2024 sanken die Preise im Vergleich zum Jahresende 2023 um 1,1 Prozent. In städtischen sowie ländlichen Gebieten setzten sich die Preisrückgänge fort. Besonders stark waren die Einbußen bei Ein- und Zweifamilienhäusern in den Metropolen, darunter Berlin, Hamburg und München, mit einem Rückgang von 9,5 Prozent. Eigentumswohnungen verbilligten sich in diesen Städten durchschnittlich um 4,6 Prozent. Auch in ländlichen Regionen fielen die Preise, wobei Ein- und Zweifamilienhäuser um 6,7 Prozent und Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent günstiger wurden. Seit Mitte 2022 sinken die Immobilienpreise, und die Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in städtischen Gebieten, bleibt hoch. Gleichzeitig steht der Neubau aufgrund von Zinsanstiegen und gestiegenen Baukosten unter Druck. Die Zahl der Baugenehmigungen ist rückläufig, was sich negativ auf die Bauaktivität auswirkt. Laut dem Hauptverband der Bauindustrie werden in diesem Jahr etwa 250.000 neue Wohnungen erwartet, während 2022 und 2023 rund 295.000 Wohnungen fertiggestellt wurden. Die Ampel-Regierung strebt jedoch weiterhin 400.000 Wohnungen pro Jahr an. Vertreter der Bau- und Immobilienbranche fordern mehr staatliche Unterstützung, insbesondere in Ballungsräumen. Bauministerin Klara Geywitz und Finanzminister Christian Lindner machten jedoch deutlich, dass der aktuelle Haushalt keine zusätzlichen Finanzhilfen ermöglicht. Stattdessen sollen Genehmigungsverfahren beschleunigt und kostentreibende Vorschriften abgeschafft werden. Nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) könnten sich die Immobilienpreise in den kommenden Monaten stabilisieren. Es gibt Anzeichen für einen leichten Anstieg bei den Preisen für Neubauten und Bestandsimmobilien sowie eine steigende Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten. Karolin Schriever, DSGV-Vorstandsmitglied, betont die Dringlichkeit finanzieller Förderung und verbesserter Abschreibungsbedingungen sowie die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren zur Umnutzung von Büroflächen. Auch die Immobilienwirtschaft blickt zuversichtlich in die Zukunft. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hebt die Bedeutung des Bürokratieabbaus hervor. ZIA-Präsidentin Iris Schöberl betont die Notwendigkeit einer umfassenden staatlichen "Entrümpelungsaktion", um die Baukosten zu senken und den Neubau zu erleichtern.

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