JBS Langt nach Europa: Fleischriese sieht Übernahmepotenzial

Die Wachstumsstrategie von JBS, dem weltweit führenden Fleischkonzern, fokussiert sich zunehmend auf den europäischen Markt. Wesley Batista, Hauptaktionär des Unternehmens, das mittlerweile an der Börse in New York notiert ist, sieht die europäische Fleischindustrie als 'fragmentiert' und daher voller Übernahmechancen. Diese Einschätzung gab Batista während einer live übertragenen Veranstaltung ab. Gemeinsam mit Marcos Molina, Hauptaktionär rivalisierender Unternehmen wie Marfrig und BRF, beantwortete Batista Fragen zur Vorherrschaft bestimmter brasilianischer Unternehmen im globalen Fleischhandel. Batista zeigte sich überzeugt, dass Europa viele Möglichkeiten für Übernahmen biete, während ähnliche Expansionsbestrebungen in den USA und Brasilien aufgrund regulatorischer Bedenken weitgehend ausgeschlossen sind. Die Notierung von JBS in New York erweitert den Zugang zu Investoren und reduziert die Kapitalkosten, was dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten wie Tyson in den USA verschafft. In den USA und Brasilien hingegen werden Fusionen durch Wettbewerbsbehörden erschwert, da JBS dort bereits erhebliche Marktanteile hält. Interessanterweise sieht Batista auch die steigende Nachfrage nach Proteinen durch den vermehrten Gebrauch von Medikamenten wie Mounjaro und Ozempic als Vorteil für die Lebensmittelindustrie. So berichtete er, dass etwa 15 Millionen Amerikaner regelmäßig solche Medikamente einnehmen, auch wenn genaue Daten zum Einfluss auf die Fleischnachfrage noch ausstehen.