Kanzler Merz erwartet baldigen Handelsdeal mit USA – jedoch nicht auf breiter Front
Eulerpool Research Systems •17. Juni 2025
Takeaways NEW
- Kanzler Merz erwartet ein Handelsabkommen mit den USA, das ausgewählte Branchen betrifft.
- Trump und die EU verhandeln über Zölle, um Handelsungleichgewichte zu korrigieren.
Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt sich optimistisch hinsichtlich eines bevorstehenden Handelsabkommens mit den Vereinigten Staaten, das allerdings nur ausgewählte Branchen betreffen wird. Am Rande des G7-Gipfels in Kanada erklärte der CDU-Politiker in einem ZDF-Interview, er sei zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommen wird. Diese werde jedoch, so Merz, nicht in allen Bereichen umfassend sein, sondern sich auf einige wenige, jedoch bedeutende Branchen konzentrieren.
Vor allem für die deutsche Automobilindustrie erachtet Merz eine rasche Lösung als dringend notwendig, da die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Import-Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent andernfalls zu einer erheblichen Kostenbelastung führen könnten. Merz unterstrich, dass die EU die Verhandlungen im Namen aller Mitgliedstaaten führt, anders als Großbritannien, das getrennte Vereinbarungen anstrebt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich derweil zurückhaltend zu den Fortschritten der Gespräche. In den kanadischen Rocky Mountains ließ sie verlauten, sie habe ein "sehr gutes und intensives Gespräch" mit Trump geführt, ohne jedoch Details zu verraten. Angesichts eines Handelsvolumens von jährlich rund 1,5 Billionen Euro stufte sie die Verhandlungen als äußerst komplex ein.
Trump hatte durch die Androhung neuer Zölle auf EU-Importe Spannungen entfacht, mit dem erklärten Ziel, Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die Produktion in die USA zu verlagern. Diese Zölle dienen zudem der teilweisen Finanzierung seines Wahlversprechens von umfangreichen Steuersenkungen. Die EU, die die Zölle als unverhältnismäßig ansieht, hofft darauf, in Verhandlungen Fortschritte zu erzielen, um einen Kurswechsel herbeizuführen. Mit einem 90-tägigen Aufschub für bestimmte Zölle, der am 9. Juli endet, bietet sich hierzu ein begrenztes Zeitfenster.
Merz betonte, dass die EU in dieser Zeit entschlossene Maßnahmen ergreifen wird, sollten die Verhandlungen scheitern, wobei auch Gegenzölle zur Debatte stehen.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors