Takeaways NEW
- Das Bundeskartellamt untersagt die Übernahme von Vion-Schlachtbetrieben durch die Premium Food Group.
- Die Entscheidung soll einer übermäßigen Marktmacht der Premium Food Group vorbeugen.
Die Premium Food Group, ehemals bekannt als Tönnies-Gruppe, muss einen Rückschlag hinnehmen: Das Bundeskartellamt hat der Übernahme mehrerer Schlachthöfe des niederländischen Fleischkonzerns Vion eine Absage erteilt. Betroffen sind insbesondere die Standorte in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg. Diese Entscheidung unterstreicht die Position der Wettbewerbsbehörde, dass der Zusammenschluss die Marktmacht der Premium Food Group in einem besorgniserregenden Maße zulasten der Landwirte und der regionalen Wettbewerber gestärkt hätte.
Durch die geplante Akquisition hätte das Unternehmen seine ohnehin dominante Position in der Schweineschlachtung ausgedehnt und drohte, auch im Rindfleischsektor tonangebend zu werden. Damit wären sowohl Erzeuger als auch Abnehmer in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt worden, was bundesweite Auswirkungen auf den Markt für Schlachtprodukte bedeutet hätte.
Die Premium Food Group zeigte sich von der Entscheidung des Kartellamts enttäuscht und nannte den Beschluss einen schweren Rückschlag für die süddeutschen Landwirte. Diese hätten sich eine klare Zukunftsperspektive erhofft. Das Unternehmen kündigte an, die eingehende Begründung der Wettbewerbsbehörde zu prüfen und über mögliche rechtliche Schritte zu entscheiden.
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber äußerte ebenfalls Unverständnis über die Entscheidung und sah darin einen Hemmschuh für eine effiziente Fleischversorgung in der Region. Der Rückzug von Vion aus dem deutschen Markt, der durch den Verkauf von Standorten eingeleitet wird, sorgt für Umbrüche in der Fleischbranche. Die derzeitige Dominanz von Premium Food Group und Westfleisch führt dazu, dass beide zusammen einen erheblichen Marktanteil von rund 45,1 Prozent halten.
Unterdessen hat die Tönnies-Gruppe, die sich Anfang des Jahres in Premium Food Group umbenannt hat, ihren strategischen Wandel von einem traditionellen Fleischverarbeiter hin zu einem breit aufgestellten Lebensmittelunternehmen fortgesetzt. Neben Fleisch- und Wurstwaren engagiert sich die Gruppe nun auch in Bereichen wie Lebensmitteltransport, Suppen, Soßen, Pharma-Rohstoffe und pflanzlichen Alternativen.
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