Krise trifft Boeing – Airbus punktet in Le Bourget

Eulerpool Research Systems 19. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Airbus konnte auf der Luftfahrtmesse Le Bourget 250 Aufträge und Vorverträge verzeichnen.
  • Boeing steht unter Druck durch den Absturz eines Dreamliners und verzeichnete keine neuen Aufträge.
Auf der renommierten Luftfahrtmesse in Le Bourget konnte der europäische Gigant Airbus trotz gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen beachtliche Erfolge verbuchen. Von Montag bis Donnerstag gaben Airbus und seine Partner Aufträge sowie Vorverträge für insgesamt 250 Flugzeuge bekannt. Einige dieser Bestellungen hatten bereits im Vorfeld die Runde gemacht. Boeing, der kriselnde Konkurrent aus den USA, blieb hingegen ohne neuen Auftrag. Der Absturz eines Dreamliners vom Typ 787 kurz vor der Messe überschattete die Veranstaltung und setzte das Unternehmen weiter unter Druck. Besonders ins Auge fiel auf der Messe die Bestellung der neuetablierten staatlichen saudischen Fluggesellschaft Riyadh Air. Diese sicherte sich 25 Maschinen des Modells A350-1000, aktuell das größte Modell im Airbus-Repertoire. Auch der saudi-arabische Finanzierer Avilease sorgte für Aufsehen mit Bestellungen über 10 A350-Frachter und 30 Schmalrumpfjets der Familie A320neo. In Vietnam zeigte sich die Fluggesellschaft Vietjet mit einem Vorvertrag über 100 A321neo ebenfalls in Bestelllaune. In Polen herrschte ebenfalls reges Treiben: Die polnische Fluggesellschaft LOT orderte beeindruckende 40 Exemplare des kleinsten Airbus-Modells A220, das in direkter Konkurrenz zu Embraers E2-Jets steht. Derweil zögert die malaysische AirAsia noch zwischen den beiden kleinen Flugzeugmodellen, es könnte aber ein Auftrag über etwa 100 Maschinen folgen. Noch vor einigen Jahren konnten Airbus und Boeing auf den großen Air Shows Bestellungen verzeichnen, die einem Großteil ihrer Jahresproduktion entsprachen. Bauteil- und Rohstoffmangel erschweren den Herstellern jedoch zunehmend, die Nachfrage zu bedienen. Trotzdem erwarten sie bis 2044 einen Bedarf von über 43.000 neuen Passagier- und Frachtflugzeugen weltweit, was die globale Flotte auf rund 49.000 Maschinen erweitern könnte. Währenddessen steht Boeing durch den tragischen Absturz einer 787-8 der Air India erneut in der Kritik. Dabei kamen in Indien 270 Menschen ums Leben. Die Untersuchungsergebnisse stehen noch aus. Boeing wird seit den Abstürzen der 737 Max 2018 und 2019 kritisch beäugt. Seitdem liegt die Produktion der 737 Max teilweise unter dem Einfluss strengster Kontrollen durch die FAA. Auch das Rüstungsgeschäft rückte in den Fokus der Messe. In Reaktion auf die geopolitischen Spannungen, insbesondere den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, stocken europäische Staaten ihre Rüstungskapazitäten auf. Wobei über nennenswerte Aufträge bislang noch keine Details bekannt wurden. Portugal entschied sich für den Kauf eines weiteren Embraer KC-390 Militärtransporters und könnte diese auch an andere NATO-Staaten verleihen. Airbus hofft auf Bestellungseingänge für den Eurofighter, steht jedoch im Streit um das FCAS-Projekt mit Dassault Aviation.

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