MTU Aero Engines: Vom Rückschlag zum Rekordreichtum

Eulerpool Research Systems 19. Feb. 2025

Takeaways NEW

  • MTU Aero Engines kehrt nach Verlustjahr erfolgreich in die Gewinnzone zurück und plant ehrgeizige Ziele für 2025.
  • Analysten zeigen sich besorgt über Mittelabfluss; Aktie verliert über fünf Prozent an Wert.
MTU Aero Engines, der Münchner Triebwerkshersteller, hat nach einem historischen Verlustjahr ein beeindruckendes Comeback hingelegt, das 2024 mit einem Rekordjahr abschließt. Trotz der weiterhin spürbaren Last des Rückrufs tausender Antriebe von Airbus-Jets, kehrte der DAX-Konzern in die Gewinnzone zurück. Er erzielte im Tagesgeschäft ein bereinigtes Ebit von über einer Milliarde Euro. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Lars Wagner formulierte nun noch ehrgeizigere Ziele für 2025. An der Börse sorgten diese Nachrichten zunächst für Ernüchterung, denn Analysten kritisierten den Mittelabfluss im vierten Quartal. Die Aktie verlor über sechs Prozent an Wert, geführt von den Rückstellkosten für den Triebwerksrückruf, so Finanzvorstand Peter Kameritsch. Am Ende des Handelstages verzeichnete die MTU-Aktie ein Minus von über fünf Prozent bei 327,20 Euro, obwohl sie zu Jahresbeginn noch 350,20 Euro erreichte. Im vergangenen Jahr steigerte MTU den Umsatz um 18 Prozent auf fast 7,5 Milliarden Euro, abzüglich der Effekte des Rückrufs. Der bereinigte operative Gewinn wuchs um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro, während der Nettogewinn 642 Millionen Euro betrug, verglichen mit einem Verlust von fast 100 Millionen Euro im Vorjahr. Eine Dividende von 2,20 Euro pro Aktie ist vorgesehen, 20 Cent mehr als im Vorjahr. Seit Mitte 2023 haben MTU und der US-Partner Pratt & Whitney rund 3000 Getriebefan-Antriebe zur Reparatur abgerufen, die vor allem in den Airbus A320neo-Jets zum Einsatz kommen. Wegen knapper Ersatzteile stehen weltweit rund 450 dieser Maschinen still. Dennoch bleibt MTU hinsichtlich des weiteren Wachstums optimistisch. Die Nachfrage nach neuen Flugzeugen und Triebwerken ist nach wie vor stark. Für 2025 prognostiziert Wagner nun einen Umsatz von 8,7 bis 8,9 Milliarden Euro, unterstützt durch den starken US-Dollar. Gleichzeitig soll das bereinigte operative Ergebnis um etwa 15 Prozent steigen. Diese Ziele wird Wagner allerdings nicht mehr betreuen, da er zum Airbus-Konzern wechselt. Johannes Bussmann, der derzeitige Leiter von Tüv Süd, wird seine Nachfolge antreten. Finanzvorstand Peter Kameritsch wird ebenfalls den Stab übergeben. Ab 1. Juli übernimmt Katja Garcia Vila, vormals bei Continental, diese Rolle. MTU wartet und fertigt Antriebe für zahlreiche wichtige Flugzeugtypen. Höhepunkte sind Kooperationen mit GE Aerospace für Boeing-Modelle und der Mitbau von Militärtriebwerken. Die Auftragspipeline des Unternehmens ist prall gefüllt. Das Auftragsvolumen lag Ende 2024 bei bemerkenswerten 28,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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