Neues Bündnis in Australien: Revolution der Stahlproduktion durch Elektroschmelztechnik
Eulerpool Research Systems •17. Dez. 2024
Takeaways NEW
- Rio Tinto, BHP Group und BlueScope starten Projekt zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.
- Pilotanlage in Westaustralien soll CO2-Emissionen um bis zu 80% reduzieren.
Rio Tinto hat gemeinsam mit BHP Group und BlueScope den Startschuss für ein bahnbrechendes Projekt in Westaustralien gegeben: den Bau der größten elektrischen Schmelzofen-Pilotanlage des Landes zur Eisengewinnung. Die Allianz zwischen BHP und Rio Tinto zielt darauf ab, Eisenerz aus der Region Pilbara mit modernen Elektroschmelzöfen zu verarbeiten und so die traditionellen Hochöfen zu ersetzen. Dieser Schritt könnte eine maßgebliche Rolle bei der Dekarbonisierung der Stahlproduktion spielen, ein dringliches Anliegen angesichts der Tatsache, dass die Herstellung von Stahl für etwa 8% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Im Rahmen der im Februar formierten NeoSmelt-Kooperation bringen BHP und Rio Tinto ihr Expertenwissen über Pilbara-Eisenerz ein, während BlueScope mit seiner Erfahrung in der Elektroschmelzofentechnologie unterstützt. BlueScope operiert derzeit den weltweit einzigen Elektroschmelzofen, der direktreduzierten Eisen (DRI) in Neuseeland verarbeitet. Woodside Energy wird ebenfalls als gleichberechtigter Partner und Energieversorger teilnehmen, vorbehaltlich der finalen kommerziellen Vereinbarungen. Der NeoSmelt-Pilot wird die Produktion von Eisen aus dem Elektroschmelzofen testen und optimieren. Der Ofen kann Eisen für das sogenannte Sauerstoffblasverfahren zur Stahlherstellung produzieren. Das traditionelle Hochofenverfahren wird durch die neue DRI-ESF-Technologie ersetzt, wodurch die CO2-Emissionen im Vergleich zum konventionellen Hochofenroute um bis zu 80% gesenkt werden könnten. Die Pilotanlage soll jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Tonnen flüssiges Eisen produzieren. Anfangs wird Erdgas genutzt, um das Eisenerz zu DRI zu reduzieren. Künftig soll jedoch wasserstoffreiche Alternativen mit niedrigeren Kohlenstoffemissionen zum Einsatz kommen. Die Regierung von Westaustralien wird das Projekt mit 75 Millionen australischen Dollar unterstützen. Der Start der Machbarkeitsstudien ist für das zweite Quartal 2025 geplant, vorausgesetzt die Finanzierung steht. Die endgültige Investitionsentscheidung wird 2026 erwartet, mit dem Ziel, 2028 den Betrieb aufzunehmen. Die Stahlherstellung verantwortet rund 8% der globalen Kohlenstoffemissionen, größtenteils verursacht durch die industrielle Verarbeitung von Eisenerz zu Stahl. Rohstoffunternehmen streben durch individuelle Forschung und Kooperationen an, die Emissionsintensität der Stahlproduktion wesentlich zu mindern. 2023 entfielen 69% der Scope-3-Emissionen von Rio Tinto auf die Stahlherstellung. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2025 um 15% und bis 2030 um 50% im Vergleich zu den Werten von 2018 zu reduzieren und erwartet, bis 2050 kohlenstoffneutral zu sein.
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