Ölkonzernchef leitet Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Eulerpool Research Systems •6. Dez. 2023
Im Rahmen der Weltklimakonferenz hat Achim Steiner, der Chef des UN-Entwicklungsprogramms, davor gewarnt, vorschnelle Kritik am Gastgeberland Vereinigte Arabische Emirate zu äußern. Steiner erklärte in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, dass es zwar für viele schwer nachzuvollziehen sei, dass Sultan al-Dschaber, der Chef des staatlichen Ölkonzerns, das UN-Treffen in Dubai als Präsident leite. Es sei jedoch wichtig anzuerkennen, dass sich ein Ölland wie die Vereinigten Arabischen Emirate der Herausforderung stelle und einen Beitrag zu einem Konsens der 200 Staaten leisten wolle. Steiner forderte dazu auf, das Ende der Konferenz abzuwarten und die Leistung der Vereinigten Arabischen Emirate als Gastgeber dann zu bewerten.
Die zweiwöchige Weltklimakonferenz mit 97.000 Teilnehmern soll am 12. Dezember enden. Ein zentraler Streitpunkt auf der Konferenz ist die Frage, ob ein Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschlossen werden soll.
Steiner wies darauf hin, dass auch westliche Staaten im Bereich der Ölproduktion "im Glashaus sitzen". Als Beispiele nannte er die USA, Kanada, Norwegen und Großbritannien, die alle angekündigt haben, ihre Ölproduktion auszubauen. Das zeige, dass besondere Vorsicht geboten sei, wenn man ein Land wie die Vereinigten Arabischen Emirate herausziehe.
Der "Guardian" und das "Centre for Climate Reporting" hatten am Sonntag darüber berichtet, dass Al-Dschaber in einer Videoschalte im November unter anderem gesagt habe, es gebe "keine Wissenschaft", die belege, dass ein Ausstieg aus fossilen Energieträgern notwendig sei, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dies stehe im Widerspruch zur herrschenden Meinung der Klimaforschung.
Steiner betonte, dass die Vergabe der Klimakonferenz an die Emirate an sich nichts Illegitimes sei. Er verwies darauf, dass es in der Vergangenheit auch eine Klimakonferenz in Polen gegeben habe, die inmitten der dortigen Kohleregion stattfand. Dies zeige die Widersprüche einer Welt, die im 21. Jahrhundert voranschreiten möchte, aber immer noch mit einem Bein im 20. Jahrhundert feststecke.
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