Optimismus trotz Wellenritt: Deutsche Wassersportbranche auf Erholungskurs

Die deutsche Wassersportindustrie sieht mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft, während sie sich auf die bevorstehende Leitmesse „Boot“ vorbereitet. Trotz eines schleppenden Starts im Jahr 2024, bei dem die Verkaufszahlen für Neuboote deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, verzeichnet die Branche seit dem dritten Quartal eine merkliche Nachfrageerholung. Karsten Stahlhut, Geschäftsführer des Bundesverbands Wassersportwirtschaft (BVWW), betont eine langsame, doch beständige Erholung und visiert das Jahr 2026 an, um die Verkaufszahlen auf das Niveau vor der Corona-Pandemie zu heben. Die „Boot“, die vom 18. bis 26. Januar stattfindet, gilt als das weltweit größte Schaufenster für Boote und Wassersportequipment. In der Messehalle werden über 1.000 Boote und Jachten von 1.500 Ausstellern präsentiert, mit der höchsten Beteiligung aus Italien, den Niederlanden und Frankreich. Über 220.000 Besucher aus mehr als 100 Ländern werden erwartet, um Themen wie Surfsport, Tauchen, Paddeln, Sportfischen und Reisen zu erleben. Vier Wasserbecken und ein Tauchturm stehen für interaktive Vorführungen bereit. Im Rampenlicht der Ausstellung steht die SP92-Motorjacht der italienischen Werft Sanlorenzo, deren Preis sich auf knapp zehn Millionen Euro beläuft. Im Gegensatz dazu präsentiert Tiwal eine aufblasbare Segeljolle, die zu einem bescheideneren Preis von rund 8.000 Euro angeboten wird. Doch die Branche steht vor Herausforderungen, insbesondere bei besonders teuren neuen Modellen und Einsteigerklassen bis sieben Meter Bootslänge, die unter Preiserhöhungen und Zinssteigerungen leiden. Besonders offene Sportboote sind gefragt, dennoch sinkt die Gesamtzahl der Bootsbesitzer kontinuierlich - ein Trend, der durch ein steigendes Durchschnittsalter der Eigner auf 62 Jahre befeuert wird.