Rheinmetall und Co.: Wenn politische Winde den Aktienkurs umwehen
Eulerpool Research Systems •2. Juni 2025
Takeaways NEW
- Kritische Artikel zu Rüstungskonzernen beeinflussen Aktienmärkte.
- Politische und finanzielle Entwicklungen im Rüstungssektor werden beleuchtet.
Ein kritischer 'Spiegel'-Artikel zur Besteuerung von Rüstungskonzernen sorgte am Montag für Unruhe auf dem Börsenparkett. Die Aktien von Rheinmetall, die zuvor in einer beeindruckenden Rekordrally bis auf 1.944 Euro geklettert waren, erlebten einen deutlichen Rücksetzer auf 1.744 Euro und schlossen schließlich um 3,5 Prozent tiefer bei 1.819 Euro. Diese Entwicklungen kamen inmitten einer Diskussion, die im 'Spiegel' über die Umleitung staatlicher Verteidigungsmittel an Aktionäre entbrannte, wobei Lösungen wie Teilverstaatlichungen oder eine Übergewinnsteuer in die Debatte geworfen wurden.
Expertenmeinungen ließen nicht lange auf sich warten. Sven Weier, Analyst bei der Schweizer Großbank UBS, äußerte Bedenken, dass eine Sondersteuer kontraproduktiv für den geplanten Ausbau der europäischen Rüstungsproduktion sein könnte. Dabei unterstrich er die gegenwärtig schwindende politische Unterstützung für solche Steuerpläne, die die Stabilität dieser Industrie gefährden könnten.
Die Verteidigungsinvestitionen bestimmten das Geschehen seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022, was den Rheinmetall-Aktienkurs in schwindelerregende Höhen trieb. Neben Rheinmetall zeigten auch andere Akteure wie Hensoldt und Renk am Montag volatile Kursbewegungen. Mit starkem Rückenwind durch eine Hochstufung von Hensoldt durch JPMorgan erlebten beide Werte ebenfalls ihre Fortsetzung der Rekordrally: Der Kurs von Hensoldt stieß erstmals über die 100-Euro-Marke vor, während Renk ihren Höchstwert von 85,70 Euro erreichte.
Chloe Lemarie von Jefferies äußerte ihre Zweifel daran, dass die jüngsten Ereignisse im Ukraine-Konflikt zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen könnten, insbesondere in Anbetracht komplexer militärischer Manöver und Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Militärbasen. JPMorgan-Analyst David Perry prognostizierte für den deutschen Rüstungssektor starke Wachstumsperspektiven und hob seine Bewertungen auf das Niveau der britischen Branchenkollegen.
In Großbritannien hat die Regierung am Montag beträchtliche Investitionen in die Verteidigung angekündigt, einschließlich des Baus neuer U-Boote und signifikanter Ausgaben für Atomwaffenprogramme. Perry unterschied jedoch zwischen den britischen und deutschen Konzernen, wobei er letzteren ein höheres Bewertungspotential zuspricht, was auf Deutschlands niedrigere Staatsverschuldung und die Notwendigkeit einer deutlichen Aufstockung der Verteidigungsausgaben zurückzuführen sei.
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