Shimao Group im Strudel der Immobilienkrise: Abwicklungsklage konfrontiert chinesischen Bauträger

Eine neue Front eröffnet sich in Chinas angespannter Immobilienlandschaft. Die Shimao Group, ein namhafter Bauträger aus Shanghai, steht vor rechtlichen Herausforderungen, nachdem die China Construction Bank die Einleitung eines Abwicklungsverfahrens fordert. Mit einem Streitwert von knapp 1,6 Milliarden Hongkong-Dollar stehen signifikante Forderungen im Raum, die Shimao trotz finanzieller Turbulenzen erfüllen soll. Der Konzern äußerte entschlossenen Widerstand gegen den Abwicklungsantrag und signalisierte Kampfgeist in einer Mitteilung an die Börse Hongkong, an der das Unternehmen gelistet ist. In den Verwicklungen der Immobilienkrise zeigt sich ein Muster, in dem Gläubiger zunehmend aktive Schritte unternehmen, um ihre Investitionen aus den klammen Fängen hochverschuldeter Immobilienriesen zu befreien. Shimaos Aktivitäten, die von städtischen Wohnbauprojekten bis zu luxuriösen Hotelinitiativen reichen, reflektieren das spekulative Klima, das lange im Immobiliensektor Chinas vorherrschte. Das erste Treffen der Streitparteien, anberaumt für den 26. Juni, wird richtungsweisend für die Zukunft des Bauträgers sein. Shimao ist bei weitem nicht der einzige Immobilienentwickler, der sich mit derlei Herausforderungen konfrontiert sieht. Im gleichen Rechtssystem gerieten bereits andere Konzerne ähnlich ins Visier: Ein ausländischer Gläubiger stellte einen Abwicklungsantrag gegen Country Garden, und das Oberhaupts der Verschuldung, China Evergrande, musste bereits den bitteren Weg der gerichtlichen Liquidation antreten. Die Probleme des Sektors sind zum Teil hausgemacht. Chinas Regierung hatte mit den 'drei roten Linien' dazu beigetragen, die Kreditvergabe und damit die Spekulation zu dämpfen. Doch der Eingriff traf auf bereits schwindende Nachfrage und löste so eine Kettenreaktion aus, die selbst staatliche Unterstützungsmaßnahmen bisher nicht zu bremsen vermochten. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Branchenkrise sind deutlich zu spüren und werfen Fragen nach der weiteren Entwicklung des einstigen Wachstumsmotors auf.