Stagnation und Hoffnung: Die Möbelbranche im Wandel

Eulerpool Research Systems 20. Feb. 2025

Takeaways NEW

  • Die deutsche Möbelindustrie verzeichnete 2024 einen signifikanten Umsatzrückgang.
  • Die Anzahl der Neubaugenehmigungen erreichte den niedrigsten Stand seit 2010.
Die deutsche Möbelindustrie durchlebt herausfordernde Zeiten: Im Jahr 2024 erlebte die Branche einen signifikanten Umsatzrückgang von 7,4 Prozent, was einen Erlösrückgang auf 16,4 Milliarden Euro bedeutet. Interessanterweise blieben die Preise für Wohnmöbel stabil, doch auch die Möbelhändler verzeichneten Schätzungen zufolge Verluste zwischen sechs und acht Prozent. Diese Daten wurden von den Branchenverbänden VDM und BVDM veröffentlicht, nachdem bereits 2023 ein Rückgang zu beobachten war. Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang der Konsumausgaben ist die veränderte Priorität der Verbraucher. Laut Jean Lucas Dürand vom Handelsverband Möbel und Küchen neigen die Konsumenten dazu, aktuelle Ausgaben für große Anschaffungen zugunsten von Urlaub und Reisen zu reduzieren. Während der Pandemie floss viel Kapital in die häusliche Ausstattung, doch dieser Trend hat sich merklich verlagert. Erschwerend hinzu kommt der Rückgang des Wohnungsneubaus. Die Genehmigungszahlen für Neubauten erreichten mit 215.900 im Jahr 2024 den tiefsten Stand seit 2010, was einem Rückgang von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Neubauten fördern gewöhnlich den Absatz von Möbeln und Küchen, doch dieser Katalysator fehlt derzeit. Die Branche blickt dennoch mit vorsichtigem Optimismus ins Jahr 2025. Jan Kurth vom VDM prognostiziert ein geringes Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Besonders betroffen waren im vergangenen Jahr Hersteller von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln mit einem Einbruch von 11,2 Prozent. Die Verluste bei Küchenmöbeln, Matratzen sowie Büro- und Ladenmöbeln waren moderater, jedoch weiterhin signifikant. Auch die Beschäftigungssituation ist angespannt. Die Anzahl der Mitarbeitenden in der Möbelindustrie sank um 5,4 Prozent auf 71.231, die der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten um 3,8 Prozent auf 414. Im ersten Quartal 2025 haben 44 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit beantragt, wie eine Verbandsumfrage ergab.

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