Steigende Spannungen: Atomwaffenarsenale weltweit im Umbruch

Eulerpool Research Systems 16. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Sipri warnt vor einem neuen atomaren Wettrüsten und modernisierten Waffensystemen.
  • Die geopolitische Lage spitzt sich zu, unter anderem durch die Rivalität zwischen Atommächten.
Das renommierte Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat in seinem aktuellen Jahresbericht eindringlich vor einem neuen Wettrüsten der Atommächte gewarnt. Wie Sipri feststellt, schreiten der Ausbau und die Modernisierung der Atomwaffenarsenale auf globaler Ebene ungebremst voran. Im Jahr 2024 befanden sich nahezu alle Atomwaffenstaaten in intensiven Modernisierungsprozessen und stockten ihr Arsenal mit neu entwickelten Waffensystemen auf. Längst ist hier ein gefährliches neues nukleares Wettrennen zu beobachten, das in einer Zeit stattfindet, in der rüstungskontrollierende Abkommen kaum eine sichere Grundlage mehr bieten. Der Bericht spricht von weltweit über 12.000 atomaren Sprengköpfen, wobei 9.614 zur potenziellen militärischen Nutzung bereitstehen. Davon wiederum sind 2.100 Sprengköpfe in hoher Einsatzbereitschaft. Betrachtet man die geopolitische Lage, gehören zu den Atommächten traditionelle Schwergewichte wie die USA und Russland. Beide Nationen verfügen immer noch über den Löwenanteil von fast 90 Prozent der globalen Nuklearwaffen. Neben diesen führen weitere Länder wie Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel – letzteres gibt den Besitz nuklearer Waffen jedoch nicht offiziell zu – ihre eigenen Nuklearprogramme. Besonders brisant gestaltet sich die Situation zwischen Israel und Iran. Der Bericht von Sipri deutet darauf hin, dass der andauernde Konflikt zwischen beiden Nationen die nuklearen Ambitionen Teherans beeinflusst. Iran bleibt offiziell gesprächsbereit in Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Westen, doch Eskalationen drohen durch jüngste Angriffe Israels auf iranische Ziele. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Diskussionen über die Vorteile nuklearer Abschreckung in der iranischen Innenpolitik. Der abermalige Anstieg der globalen Atomwaffenbestände könnte die Ära der nuklearen Abrüstung, die mit dem Ende des Kalten Krieges begann, beenden. Russlands und der USA's demographische Überlegenheit ist durch die Demontage ausgedienter Waffen mittlerweile ein Trugschluss, denn parallel dazu beschleunigt sich die Bereitstellung neuer Systeme. Die Sipri-Experten bezweifeln, dass der Gesamtbestand dauerhaft schrumpfen wird. China scheint sich parallel dazu als dritte große Atommacht zu etablieren, da das Land sein Atomarsenal in rasantem Tempo erweitert. Mit etwa 600 nuklearen Sprengköpfen, eine Zahl, die Frankreich und Großbritannien übertrifft, wächst Chinas Arsenal schneller als jedes andere. Dies stellt die geopolitische Balance weiter auf die Probe und birgt zusätzliche Herausforderungen für die internationale Sicherheitsarchitektur. Bemerkenswert ist die Lage in Südasien, wo die Rivalität zwischen Indien und Pakistan weiterhin schwelt. Eine kürzlich vereinbarte Waffenruhe zwischen den beiden Ländern verdeutlicht die permanente Gefahr, dass ein konventioneller Konflikt nuklear entgleisen könnte. Experten mahnen, dass nukleare Rüstung nicht zwangsläufig zu mehr Sicherheit führt. In Deutschland haben derweil die Bemühungen zur nuklearen Teilhabe durch die Anschaffung atomwaffenfähiger F-35-Kampfjets Gewicht erhalten. Die Welt scheint an einem gefährlichen Scheideweg zu stehen, an dem die Abkehr von Rüstungskontrollabkommen und die Erneuerung der atomaren Bedrohung unweigerlich zu einem Umdenken in der globalen Sicherheitspolitik führen muss.

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