Strafzahlung in Millionenhöhe für Delivery Hero und Glovo wegen illegaler Kartellbildung
Eulerpool Research Systems •2. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die EU-Kommission verhängt Millionenstrafen gegen Delivery Hero und Glovo wegen illegaler Kartellabsprachen.
- Die Absprachen umfassen Preisgestaltungen und Marktaufteilungen zwischen Juli 2018 und Juli 2022.
Die EU-Kommission hat dem Essenslieferdienst Delivery Hero eine empfindliche Geldstrafe von rund 223 Millionen Euro auferlegt. Diese resultiert aus der Bildung eines illegalen Kartells mit der spanischen Firma Glovo, wie die Behörde in Brüssel mitteilte. Im Fokus der Strafmaßnahme stehen wettbewerbswidrige Absprachen über Preise und strategische Vorgehensweisen innerhalb der Branche. Glovo, ebenfalls ein prominenter Akteur im Lieferdienstmarkt, wurde mit einer Strafe von knapp 106 Millionen Euro belegt.
Die Zusammenarbeit beider Unternehmen beinhaltete nicht nur den Austausch sensibler Informationen wie Preisgestaltungen, sondern auch das Versprechen, keine Arbeitskräfte voneinander abzuwerben und geografische Märkte unter sich aufzuteilen. Diese Absprachen, wie die Kommission berichtet, erfolgten unter anderem über E-Mails und Nachrichten via Whatsapp.
Auch wenn die EU-Kommission keine konkreten Auswirkungen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland oder Wettbewerber genannt hat, so stellte ein Sprecher klar, dass Delivery Hero temporär in Deutschland aktiv war, während Glovo dies nicht war. Der Vorwurf der illegalen Absprachen zieht sich schon über einen längeren Zeitraum: Bereits im November 2023 wurden unangekündigte Durchsuchungen in den Berliner Räumen von Delivery Hero sowie in den Büros von Glovo in Barcelona durchgeführt.
Interessant bleibt der zeitliche Rahmen der Kartellaktivitäten: Zwischen Juli 2018, als Delivery Hero eine Minderheitsbeteiligung an Glovo erwarb, und Juli 2022, als die vollständige Übernahme vonstatten ging, sollen die Absprachen stattgefunden haben. Beide Firmen erkennen den Tatbestand des Kartells an, bestreiten jedoch ihre Einbindung in die Absprachen. Bemerkenswert ist zudem, dass Delivery Hero bereits frühzeitig eine größere Strafzahlung erwartet hatte und 186 Millionen Euro für den Ernstfall zurückgestellt hatte, nachdem von einer Strafe von über 400 Millionen Euro die Rede war. Trotz der unliebsamen Nachrichten bleiben Delivery Hero und Glovo führende Akteure in der europäischen Lieferdienstbranche, deren Angebot über Nahrungsmittel hinausgeht.
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