Strait of Hormuz: Gefährdete Lebensader der globalen Energieversorgung

Eulerpool Research Systems 16. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Spannungen zwischen Israel und Iran bedrohen die globale Energieversorgung über die Straße von Hormus.
  • Analysten prognostizieren signifikante Preisanstiege bei einer Unterbrechung des Öl- und Gasflusses durch die Meerenge.
Die erneute Eskalation der Spannungen zwischen Israel und Iran schürt Besorgnis über die Sicherheit der Straße von Hormus, ein entscheidender Engpass für den weltweiten Energiemarkt. Diese enge Passage, an ihrer schmalsten Stelle nur 29 Seemeilen breit, kanalisiert fast ein Drittel des global transportierten Erdöls und ein Fünftel des LNG-Handels weltweit. Die U.S. Energy Information Administration (EIA) bezeichnet sie als den „wichtigsten Öl-Engpass der Welt“, was die strategische Bedeutung der Verbindung zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman unterstreicht. Investoren und Analysten wägen die Folgen einer möglichen Unterbrechung dieses essentiellen Engpasses ab: Was geschieht, wenn die Straße von Hormus plötzlich blockiert würde? Nach israelischen Angriffen auf Iran drohten iranische Offizielle, die Passage zu schließen, was einen sprunghaften Anstieg der Rohölpreise zur Folge hatte. Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge passierten 2023 rund 20 Millionen Barrel Erdöl und raffinierte Produkte täglich die Meerenge, was fast 30% des globalen Ölhandels ausmacht. Ein Großteil dieser Menge, etwa 70%, ging nach Asien, wobei China, Indien und Japan die größten Abnehmer waren. Zwar gibt es alternative Pipelineinfrastrukturen, doch deren Kapazitäten sind begrenzt. Nur 4,2 Millionen Barrel pro Tag könnten über Land umgeleitet werden, so die IEA, was nur etwa ein Viertel des üblichen täglichen Volumens ausmacht. Eine langandauernde Krise in der Straße von Hormus würde nicht nur die Lieferungen der Golfstaaten wie Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Irak und Katar beeinträchtigen, sondern auch den Großteil der weltweiten Reservekapazitäten unzugänglich machen. LNG-Märkte sind noch verwundbarer. Alle LNG-Exporte aus Katar, dem zweitgrößten Exporteur der Welt, und den UAE müssen durch die Straße. 90 Milliarden Kubikmeter LNG passierten die Meerenge in den ersten zehn Monaten 2023, was 20% des globalen LNG-Handels entspricht. Jede maritime Schließung würde die globale Versorgung entscheidend verschärfen. Eine vollständige Schließung bleibt ein unwahrscheinliches Szenario, doch allein die Drohung schürt Volatilität. Die Rohölpreise stiegen letzte Woche um 13% aufgrund der wachsenden Spannungen. Wall Street-Analysten bewerten mögliche Folgen eines Unterbrechungsszenarios der Öl- und Gaslieferungen durch den Persischen Golf. Goldman Sachs warnt, dass eine längerfristige Schließung der Straße die Preise über 100 Dollar pro Barrel treiben könnte. ING prognostiziert, dass eine Unterbrechung der iranischen Ölförderung ausreichen würde, um die erwarteten Überschüsse auszugleichen und die Brent-Preise auf bis zu 80 Dollar pro Barrel ansteigen zu lassen. Eine signifikante Störung des Verkehrs durch die Straße von Hormus könnte die Preise auf bis zu 120 Dollar anheben, da der Großteil der OPEC-Reservekapazitäten unerreichbar wäre. Die Straße von Hormus ist mehr als nur eine Schifffahrtsroute – sie ist die Lebensader für die globale Energieversorgung. Angesichts der Verwundbarkeit ohne leichte Umwege versetzt jede Eskalation in der Region die Märkte in Habachtstellung. Ein vollständiger Verschluss der Straße erscheint zwar nach wie vor als ein fernes Ereignis, doch bereits die bloße Gefahr reicht aus, die Märkte zu erschüttern und die Ölpreise hoch zu halten.

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