Unsicherer Ausblick am US-Börsenmarkt: Trumps Zollankündigung sorgt für Nervosität

Am Vorabend der großen Zollentscheidung von Präsident Donald Trump herrscht am US-Aktienmarkt spürbare Verunsicherung. Investoren halten sich zurück, während sie auf Details zu den angekündigten Zöllen warten. 'Trotz einer kurzen Erholung der US-Indizes bleibt die Marktstimmung angespannt', erklärt Marktanalyst Maximilian Wienke vom Broker Toro. Seiner Einschätzung nach handelt es sich bei den jüngsten Kursbewegungen nur um technische Reaktionen. 'Niemand will in ein fallendes Messer greifen.' Kurz vor Börsenbeginn signalisiert der Broker IG einen Rückgang des Dow Jones Industrial um 0,7 Prozent auf 41.702 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 19.218 Punkte starten soll. Trump bezeichnet sein Vorhaben als 'Tag der Befreiung', doch einige Analysten, wie Henning Oligmüller von der Landesbank Baden-Württemberg, halten dies für einen möglichen Fehltritt in Richtung Rezession. Auch Stimmen aus der US-Notenbank Fed zeigen sich besorgt. Thomas Barkin, Chef der Notenbank von Richmond, warnt davor, dass Zölle die Inflation ebenso wie die Arbeitslosigkeit belasten könnten. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten richten Anleger ihr Augenmerk neben den Inflationsdaten auch auf den Arbeitsmarkt. Die kürzlich veröffentlichten ADP-Daten zeigen für März ein starkes Wachstum in der Privatwirtschaft, nachdem die Februarwerte enttäuschend ausfielen. Aufmerksamkeit dürfte auch den Auftragseingängen der Industrie im Februar gelten, die einen Rückgang anzeigen dürften. Alle Unternehmen der Gruppe der 'Glorreichen Sieben' verzeichnen vorbörsliche Verluste. Tesla fällt um 2,6 Prozent stärker als die anderen, während die Zahlen zum Absatz erwartet werden. Die Proteste gegen Tesla-CEO Elon Musk, der sich an die Seite Trumps stellt, erhöhen den Druck. Das Unternehmen Ncino erlebt einen heftigen Rückgang von 34 Prozent, da seine Quartalsergebnisse die Erwartungen verfehlten. Newsmax, Teil einer beeindruckenden Aufwärtsrally, fällt vorbörslich um 18 Prozent, trotz eines kurzfristigen Kursanstiegs um 2.200 Prozent seit dem Börsengang am Montag. Zu den wenigen Gewinnern zählt TTEC Holdings mit einem Anstieg von 29 Prozent, nachdem CEO Kenneth Tuchman signalisiert hatte, weitere Aktien übernehmen zu wollen. Zu diesem Marktumfeld gesellen sich kritische Stimmen von Analystenhäusern wie Raymond James, die ihre Bewertung für United Airlines zurücknehmen, nachdem Jefferies kürzlich die Kursziele für die Fluggesellschaften gesenkt hatte.