US-Gerichtsentscheidung verpufft: Europäische Börsen ohne positive Impulse

An Europas Börsen versiegten am Donnerstag die Hoffnungen auf anhaltende Kursgewinne, ungeachtet der vielversprechenden Entwicklungen aus den USA. Ein juristischer Rückschlag für die US-Zollpolitik und eindrucksvolle Geschäftszahlen von Nvidia zeigten sich letztlich wirkungslos auf die Anlegerstimmung. Demnach schlossen die bedeutendsten Börsenindizes mit leichten Verlusten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den Handelstag mit einem Rückgang von 0,14 Prozent und notierte bei 5.371,10 Punkten, obwohl er zwischenzeitlich bis zu 1,1 Prozent zulegen konnte. Jenseits der Eurozone büßte der Londoner Leitindex FTSE 100 ebenfalls 0,11 Prozent ein und fiel auf 8.716,45 Punkte. In der Schweiz legte wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt der Handel eine Pause ein. Im Fokus stand eine Entscheidung eines US-Bundesgerichts, das dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump die Macht entzog, weitreichende Zölle auf Basis eines Notstandsgesetzes zu verhängen. Die Aufhebung dieser Zölle wird vorerst vollzogen, während die US-Regierung durchblitzen ließ, dass sie intensive Anstrengungen unternimmt, um das gegenwärtige Urteil anzufechten. Schon am Freitag soll der Oberste Gerichtshof der USA angerufen werden, falls das Berufungsgericht einer Aufhebung der Entscheidung nicht zustimmt. Trotz dieses Rückschlags für die aggressive US-Handelspolitik gibt Mark Haefele, Chefanlagestratege bei der Vermögensverwaltung der Großbank UBS, zu bedenken, dass die Zölle auf ausländische Waren vermutlich nicht über Nacht verschwinden werden. Es existieren durchaus rechtliche Mittel, um Teile der Zollpolitik aufrechtzuerhalten. Aufgrund dieser Unwägbarkeiten bleibt das Marktumfeld für Investoren vorläufig volatil.