US-Inflation: Gemächliche Entwicklungen und Fed-Zurückhaltung

Die neuesten Zahlen zur US-Inflation im Mai zeigen eine unerwartet beruhigte Lage, die dennoch die meisten Entscheidungsträger der Federal Reserve nicht dazu veranlassen dürfte, die Zinsen zu senken. Die Zahlen verdeutlichen, dass die von Präsident Trumps Handelspolitik ausgehenden Unsicherheiten noch nicht vollständig zu erfassen sind. Während Ökonomen mit einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise rechneten, blieb der Anstieg der Kerninflation, die volatile Elemente wie Lebensmittel und Energie ausschließt, bei moderaten 2,8% im Jahresvergleich und legte auf Monatsbasis nur minimal zu. Claudia Sham von Sahm Consulting weist darauf hin, dass die aktuellen Daten keine eindeutigen Prognosen für das Jahresende erlauben. Die Unsicherheiten durch die Handelspolitik erschweren es der Notenbank, vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Präsident Trumps Forderung nach einer drastischen Zinssenkung fanden hingegen nicht die gewünschte Resonanz. Weder die jüngsten Arbeitsmarktdaten noch die Einschätzung führender Fed-Vertreter – wie jene von Adriana Kugler und Jeff Schmid – geben Anlass zu schnellen geldpolitischen Korrekturen. Beide betonen die Risiken steigender Inflation und mahnen zur Geduld. RSM-Ökonom Joe Brusuelas bestätigt, dass die Reaktionen auf die Zölle bislang gedämpft ausfielen. Doch er warnt davor, sich in Sicherheit zu wiegen, da Preisanpassungen durchaus noch kommen könnten. Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße die Unwägbarkeiten die zukünftigen Entscheidungen der Fed beeinflussen werden. Bisher scheinen die Währungshüter jedoch einen ruhigen Kurs zu fahren.