Verpackungsexperte stellt Nutzen von fest angebundenen Flaschendeckeln infrage

Eulerpool Research Systems 6. Aug. 2024

Takeaways NEW

  • Neue EU-Vorschrift für fest angebundene Flaschendeckel in Kritik.
  • Hohe Investitionskosten der Industrie ohne messbaren Umwelteffekt.
Ein Verpackungsspezialist der Hochschule Kempten äußerte Kritik an der neuen EU-Vorschrift für fest angebundene Flaschendeckel, die seit dem 3. Juli lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken verbietet. Markus Prem erklärte gegenüber der dpa, dass diese Maßnahme keinen signifikanten Beitrag zum Umweltschutz leiste und lediglich Aktionismus sei, um ein gutes Gewissen zu beruhigen. Er geht jedoch davon aus, dass sich auch die sogenannten „tethered caps“ irgendwann durchsetzen werden. Laut Prem sei der Anteil an weggeworfenen Deckeln, die in Gewässern landen, äußerst gering. Dennoch sei die Industrie zu milliardenschweren Investitionen in neue Maschinen gezwungen worden, was zu einem nicht messbaren Effekt führe. Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels bestätigte auf Anfrage, dass Anlagen um- oder neu gebaut werden mussten, wobei Kosten im Millionenbereich entstanden sind. Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) betonte, dass es keine größeren Probleme bei der Umstellung in der Branche gebe, obwohl Aufwand und Kosten variieren. Einige Unternehmen stünden vor erheblichen Herausforderungen, wenn Änderungen in der Inspektions- oder Verschließtechnik nötig würden. Prem erklärte weiter, dass Europa und Amerika nur einen kleinen Anteil an den Kunststoffen, die ins Meer gespült werden, hätten. Die Mehrheit stamme aus Asien. Er betonte die Bedeutung von Recycling und der Bildung eines Kreislaufs für Kunststoffe, da viele Verbundmaterialien schwer recycelbar seien. Ein positives Beispiel sei die beinahe vollständige Recyclingfähigkeit von PET-Flaschen. Mit der Einführung der „tethered caps“ glaubt Prem nicht an anhaltenden Unmut der Verbraucher. Auch die Abschaffung von Plastiktüten und Kunststoff-Strohhalmen sei rasch akzeptiert worden. Zum 135. Jahrestag der Patentierung des Schraubverschlusses durch den Briten Dan Rylands hob Prem dessen Erfolgsgeschichte hervor. Schraubverschlüsse seien die einfachste Methode, Behälter zu verschließen, obwohl es noch andere Systeme wie Kronkorken oder Aufreißlaschen gebe.

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