Vifor muss irreführende Aussagen über Konkurrenzprodukt klarstellen

Das international agierende Pharma-Unternehmen Vifor sieht sich gezwungen, möglicherweise irreführende Angaben über die Sicherheit eines Konkurrenzprodukts zu revidieren und zurückzunehmen. Die Europäische Kommission hat Vifor dazu verpflichtet, „per E-Mail, auf dem Postweg und in Präsenzsitzungen eine kurze Mitteilung zur Klärung des Sachverhalts an zahlreiche Angehörige von Gesundheitsberufen zu richten“, wie die Behörde mitteilte. Konkret geht es um die Vermutung, dass Vifor irreführende Informationen über die Sicherheit eines Arzneimittels des dänischen Mitbewerbers Pharmacosmos verbreitet hat. Dadurch könnte Vifor seine marktbeherrschende Stellung, insbesondere auf dem deutschen Gesundheitsmarkt, missbraucht haben. Die Kommission sieht daher weiteren Handlungsbedarf und verlangt von Vifor zudem, eine Erklärung auf der Unternehmens-Website sowie in führenden medizinischen Fachzeitschriften zu publizieren. Pharmacosmos soll es darüber hinaus gestattet sein, diese Mitteilung in Gesprächen mit Ärzten nutzen zu dürfen. Sowohl Vifor als auch Pharmacosmos produzieren hochdosierte Eisenpräparate zur intravenösen Behandlung von Eisenmangel. Die betreffenden Arzneimittel, Ferinject (Vifor) und Monofer (Pharmacosmos), kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn alternative Behandlungsmethoden, wie beispielsweise oral eingenommene Präparate, keine ausreichende Wirkung zeigen oder nicht verwendet werden können.