Zinsentscheidungen der Fed: Vorsichtige Geduld angesichts globaler Unsicherheiten

Eulerpool Research Systems 13. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Fed-Entscheidung wird aufgrund globaler Unsicherheiten abwartend erwartet.
  • Inflation und Arbeitslosenquote beeinflussen mögliche Zinssenkungen.
Die Investoren beobachten gespannt das bevorstehende Treffen der US-Notenbank Federal Reserve, bei dem die Zinsen voraussichtlich unverändert bleiben. Im Mittelpunkt steht dabei eine aktualisierte Projektion der Zentralbank, die zeigt, wie stark die Währungshüter den jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten Gewicht beimessen und welche Risiken sie im Zusammenhang mit ungelösten Handels- und Haushaltsfragen einschätzen. Die jüngsten Inflationsdaten haben Befürchtungen gemildert, dass die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle schnell zu höheren Preisen führen könnten. Gleichzeitig zeigt der aktuelle Arbeitsmarktbericht ein Abflauen des Beschäftigungswachstums. Diese Kombination bringt die Fed tendenziell näher an die Wiederaufnahme von Zinssenkungen. Präsident Trump fordert eine sofortige Senkung des Leitzinses um einen vollen Prozentpunkt, ein drastischer Schritt, der darauf hindeuten würde, dass die Fed fest darauf setzt, dass die Inflation auf ihr Ziel von 2% sinkt und dort bleibt, ungeachtet der politischen Entscheidungen der Regierung und der daraus resultierenden lockeren finanziellen Bedingungen. Die Handelsregelungen von Trump sind noch nicht abgeschlossen. Seit der letzten Sitzung im Mai hat die Regierung eine weitere Runde globaler Zölle bis zum nächsten Monat verschoben. Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China haben sich zwar entspannt, sind jedoch nach wie vor ungeklärt. Auch die Verhandlungen über das umfangreiche Haushalts- und Steuerpaket im Kongress sind noch nicht beendet. Im März äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell zu den Projektionen und betonte, dass in Zeiten unklarer Prognosen oft das Prinzip der Vorsicht greift, indem man „vielleicht einfach dort bleibt, wo man ist“. Diese Haltung könnte so lange beibehalten werden, bis die Diskussionen über die Zölle geklärt sind. Gregory Daco, Chefökonom bei EY-Parthenon, bemerkte im Vorfeld der Fed-Sitzung Mitte Juni, dass aktuelle Aussagen der Fed einen abwartenden Ansatz verstärken. Daco rechnet mit einer langsamen Anpassung der Zinsen, welche weiterhin zwei Senkungen im Jahr 2025 vorsieht, jedoch eine geduldige Zurückhaltung angesichts der Unsicherheiten signalisiert. Gleichzeitig haben sich die Preiserwartungen am Markt verschoben, da die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Konsumenten- und Erzeugerpreise im Mai weniger stark gestiegen sind als erwartet. Der Anstieg der Inflation um das bevorzugte Maß der Fed, den Personal Consumption Expenditures Price Index, beträgt dabei knapp ein halbes Prozentpunkt über dem Zielwert der Zentralbank, wobei er in den letzten drei Monaten nahe bei 2% lag, wenn die volatilen Nahrungsmittel- und Energiekosten herausgerechnet werden. Unterdessen verharrt die Arbeitslosenquote seit drei Monaten stabil bei 4,2%. Goldman Sachs hat die Rezessionswahrscheinlichkeit auf etwa 30% herabgesetzt und sieht aktuell leicht geringere Inflation und ein wenig höheres Wachstum in diesem Jahr. Trotz dieser Anpassung hat sich die Zinserwartung der Investmentbank gegenüber der Fed jedoch nicht geändert, da sie mit höheren Inflationszahlen im Sommer rechnet, die eine Zinssenkung bis Dezember verhindern könnten. Laut Tim Duy von SGH Macro Advisors könnte die Fed dennoch ihre Projektion auf eine einzige Zinssenkung in diesem Jahr reduzieren. Angesichts der verbleibenden Unsicherheiten und der begrenzten Zeit bis Jahresende könnte dies der wahrscheinlichste Ausgang sein. Vorschauindikatoren wie der kommende Einzelhandelsumsatzbericht für Mai könnten weitere Einblicke geben. Die Ökonomen von Citi prognostizieren zudem, dass die nachlassende Nachfrage die Inflation dämpfen, die Arbeitslosigkeit steigen und die Fed schneller als erwartet zu Zinssenkungen zwingen könnte.

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