Zolldeal beflügelt Dax und EuroStoxx 50

Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem holprigen Wochenstart dank eines Zolldeals zwischen der EU und den USA deutlich zugelegt. Der Dax kletterte um 1,3 Prozent auf 24.282 Punkte und machte die eingangs erlittenen Verluste mehr als wett. Auch der MDax, der die mittelgroßen Unternehmenswerte bündelt, verbuchte einen Zuwachs von 0,6 Prozent und notierte bei 31.215 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss sich der Aufwärtsbewegung mit einem Plus von 1,2 Prozent an. Die Landesbank Hessen-Thüringen äußerte sich optimistisch zum Zolldeal, der Sorgen vor einer Eskalation im Handelskonflikt ausgeräumt habe. Trotzdem könnten in den kommenden Monaten preissteigernde und produktionsdämpfende Effekte auftreten, sowohl in der EU als auch in den USA. Der Dax stehe nun vor der Herausforderung, die Marke von 24.000 Punkten zu verteidigen, um eine Fortsetzung der Konsolidierung zu ermöglichen, meinte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets. Unter den Dax-Gewinnern konnte sich MTU mit einem Kursplus von 2,7 Prozent profilieren. Analyst David Perry von JPMorgan hob angesichts der neuen mittelfristigen Ziele des Triebwerkbauers seine Gewinnprognosen an. Obwohl das Unternehmen kurzfristig mit Problemen kämpft, sind langfristige Investoren gut beraten, Kursschwächen als Kaufgelegenheiten zu nutzen. Das Licht-Schatten-Spiel wurde auch in weiteren Unternehmensmeldungen deutlich. Der Halbleiterzulieferer Suss blickt hinsichtlich der Profitabilität pessimistisch auf das laufende Jahr, was die Aktien um fast 20 Prozent einbrechen ließ. Auch Siltronic stellte sich auf eine vorsichtigere Umsatzentwicklung ein und verzeichnete zuletzt einen Rückgang von fast acht Prozent. Ein Lichtblick im SDax war Heidelberger Druckmaschinen, dessen Aktien im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems um beachtliche 37,5 Prozent zulegten. Im MDax beeindruckten die Aktien von Teamviewer mit einem Plus von über sechs Prozent, während K+S unter Logistikproblemen und Währungsabwertung mit einem Minus von 7,4 Prozent litt.