Zukunft von Thyssenkrupp Steel: IG Metall fordert klares Konzept
Eulerpool Research Systems •27. Feb. 2024
Die Industriegewerkschaft Metall bekräftigt ihre Erwartungen an die Führung von Thyssenkrupp, ein nachhaltiges und fundiertes Gesamtkonzept für den Stahlbereich zu entwickeln. Knut Giesler, der Bezirksleiter der IG Metall, mahnte in Düsseldorf zur Dringlichkeit eines solchen Plans, der alle möglichen Szenarien – von Verkauf, über Partnerschaften bis hin zur Eigenständigkeit – einschließen und diese finanziell sowie strukturell absichern soll.
Diese Forderung reagierte auf kürzliche Äußerungen von Sigmar Gabriel, Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Steel, in einem Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Gabriel verlautbarte, dass bis Mitte April tragfähige Vorschläge für eine tiefgreifende Restrukturierung des Bereichs vorliegen sollen, um dauerhafte Absatzeinbußen zu begegnen. Er betonte, dass die Unterbreitung dieser Vorschläge in enger Abstimmung mit den betroffenen Mitspracherechten – Betriebsräte und IG Metall – stattfinden werde, wie es bisheriger Praxis entspräche.
Giesler anerkannte die Entwicklung eines Restrukturierungskonzepts durch den Vorstand, unterstrich jedoch, dass der Stahlbereich nicht allein den Vorstand und die Mitbestimmung tragen könne. Die IG Metall hält an der Idee einer Verselbstständigung unter geeigneten Rahmenbedingungen fest, deren Umsetzung allerdings von der Konzernleitung abhängen würde.
Die Stahlsparte, welche etwa 27.000 Mitarbeiter beschäftigt, konfrontiert derzeit Herausforderungen wie die allgemeine Wirtschaftsflaute sowie ansteigende Kosten bei Energie und Rohstoffen. Die Konzernleitung plant eine Neuausrichtung der Sparte mit einem möglichen Joint Venture, das eine Partnerschaft mit dem Energiekonzern EPH und dessen tschechischem Eigentümer Daniel Kretínský anstrebt.
Gabriel sieht verschiedene Wege für die angedachte Autonomie. Darunter stellt er sich eine zukünftige Position des Stahls als Kernstück von Thyssenkrupp vor, ebenso wie eine Selbständigkeit mit einem starken Ankerinvestor oder eine Fusion, beispielsweise mit Kretínskýs Firma. Die Reorganisation würde nach Gabriels Einschätzung mehrere Jahre beanspruchen und ziele auf ein selbsttragendes Unternehmen ab, das nicht von der Zuwendung der Konzernmutter abhängig ist.
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