SoftBank schreibt wieder schwarze Zahlen – Milliardenwetten auf KI beflügeln Bilanz

SoftBank erzielt ersten Jahresgewinn seit 2019 – getrieben von KI-Investments, T-Mobile-Anteilen und Arm-Erfolgen.

Eulerpool News 14. Mai 2025, 16:21

SoftBank hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 1,153 Billionen Yen (7,77 Milliarden Dollar) erzielt – der erste Jahresüberschuss seit vier Jahren. Die Rückkehr in die Gewinnzone markiert einen Wendepunkt für das japanische Technologie-Investmenthaus, das sich nach verlustreichen Jahren nun wieder offensiv im KI-Sektor positioniert.

Wesentlicher Treiber der Bilanz war die positive Wertentwicklung des T-Mobile-US-Anteils sowie neuer Beteiligungen im KI-Bereich. Insbesondere das Engagement bei OpenAI sorgt für Aufsehen: SoftBank, unter der Leitung von Masayoshi Son, plant, bis zu 40 Milliarden Dollar in das Unternehmen hinter ChatGPT zu investieren – vorbehaltlich einer internen Umstrukturierung bei OpenAI. Sollte diese noch in diesem Jahr umgesetzt werden, würde die volle Summe fließen, so Finanzchef Yoshimitsu Goto. Andernfalls beliefe sich der Einsatz auf 20 Milliarden Dollar.

Im April beteiligte sich SoftBanks Vision Fund 2 mit 8,5 Milliarden Dollar an einer 10-Milliarden-Investition in OpenAI Global, die gewinnorientierte Tochter des KI-Vorreiters. Parallel dazu ist SoftBank an der 500-Milliarden-Dollar-Initiative Stargate beteiligt, die gemeinsam mit OpenAI, Oracle und MGX großflächige KI-Rechenzentren in den USA aufbauen soll. Die Finanzierung der Projekte soll überwiegend über Fremdkapital erfolgen.

Mit dem Kauf des US-Chipentwicklers Ampere Computing für 6,5 Milliarden Dollar im März unterstreicht SoftBank seinen Anspruch, im KI-Infrastruktursegment langfristig mitzumischen. Rückenwind erhält das Unternehmen zudem von seiner börsennotierten Tochter Arm Holdings: Das britische Chipdesignhaus erzielte im ersten Quartal Rekordumsätze – unter anderem dank wachsender Nachfrage in Rechenzentren.

Trotz der erfreulichen Gesamtbilanz blieb das Vision Funds Segment erneut unter Druck: Der Bereich verbuchte einen Verlust von 115 Milliarden Yen, nach einem Gewinn von 128 Milliarden Yen im Vorjahr. Analystenschätzungen konnte SoftBank dennoch deutlich übertreffen – die erwarteten 703,7 Milliarden Yen wurden klar hinter sich gelassen.

Der neue Fokus auf künstliche Intelligenz und Halbleiter zeigt Wirkung – und markiert gleichzeitig einen Strategiewechsel. Nach Jahren der Vorsicht infolge teurer Fehlinvestitionen geht SoftBank wieder in die Offensive. Doch die hohen Summen und die Abhängigkeit von Marktzyklen bleiben ein Risiko.

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