Zepbound übertrifft Wegovy deutlich – Eli Lilly legt direkte Vergleichsstudie vor
Zepbound reduziert Körpergewicht und Bauchumfang deutlich stärker als Wegovy – ein klarer Punktsieg für Eli Lilly.
Eli Lillys Adipositas-Medikament Zepbound hat in einer direkten Vergleichsstudie deutlich besser abgeschnitten als das Konkurrenzprodukt Wegovy von Novo Nordisk. Nach 72 Wochen erreichten Patientinnen und Patienten unter Zepbound im Schnitt eine Gewichtsreduktion von 20,2 Prozent – Wegovy kam lediglich auf 13,7 Prozent. Die von Lilly finanzierte Studie wurde am Sonntagabend veröffentlicht und erschien im New England Journal of Medicine.
Bemerkenswert ist nicht nur der Unterschied beim Körpergewicht, sondern auch beim Bauchumfang. Hier reduzierte Zepbound im Mittel 7,2 Zoll, während Wegovy nur auf 5,1 Zoll kam. Da viszerales Fett mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einhergeht, gilt dieser Wert als klinisch besonders relevant.
Knapp 750 fettleibige Personen ohne Diabetes, mit einem durchschnittlichen Startgewicht von 113 Kilogramm, nahmen an der Untersuchung teil. Sie erhielten die jeweils höchste Dosis der Medikamente, die sie vertrugen: 10 mg oder 15 mg Zepbound im Vergleich zu 1,7 mg oder 2,4 mg Wegovy.
Zepbound verfolgt dabei einen zweifachen Wirkansatz: Es imitiert sowohl das GLP-1- als auch das GIP-Hormon, während Wegovy nur auf GLP-1 setzt. Der duale Mechanismus scheint laut Studienautoren eine Erklärung für die höhere Wirksamkeit zu liefern.
Auch in Bezug auf Gewichtsverlustschwellen schnitt Zepbound konsistent besser ab: Mehr Patientinnen und Patienten erreichten Gewichtsverluste von 10 %, 15 %, 20 % oder gar 25 %.
Novo Nordisk reagierte verhalten auf die Ergebnisse. Die dänische Firma verwies auf abweichende Daten aus eigenen Studien sowie aus Real-World-Evidence und betonte, dass ein Drittel der Wegovy-Anwender 20 % oder mehr an Gewicht verliere. Zudem kritisierte das Unternehmen die Methodik der Lilly-Studie, insbesondere die Dosierungsunterschiede.
Die direkte Konfrontation zweier Blockbuster-Medikamente ist selten – und umso bedeutender in einem Milliardenmarkt, der durch chronische Erkrankungen geprägt ist. Die Zahlen sprechen derzeit für Lilly.