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Donkey Kong zündet den Startschuss für Switch 2 – Nintendo setzt auf kreative Zerstörung

Mit Donkey Kong Bananza setzt Nintendo ein kreatives Ausrufezeichen – destruktiv, verspielt und technisch beeindruckend umgesetzt.

Eulerpool News 29. Juli 2025, 10:20

Mit Donkey Kong Bananza liefert Nintendo das erste echte Argument für den Kauf der Switch 2 – ein 3D-Platformer, der die Stärken der neuen Konsole ins Rampenlicht rückt und gleichzeitig auf ein bisher vernachlässigtes Bedürfnis eingeht: den Drang, virtuelle Welten nicht nur zu erkunden, sondern hemmungslos zu zerstören.

Das Spiel stammt vom Entwicklerteam hinter dem gefeierten Super Mario Odyssey von 2017. Dies spürt man sofort. Statt Mario übernimmt diesmal Donkey Kong die Hauptrolle – eine Figur, deren Markenzeichen weniger akrobatische Finesse als rohe Kraft ist. Bananza greift diese Charaktereigenschaft spielmechanisch auf: Die Umgebung ist nicht länger nur Kulisse, sondern Material zur Bearbeitung. Wände, Berge, Böden – alles darf zerschlagen, durchbrochen und neu geformt werden. Diese radikale Umkehr klassischer Nintendo-Designprinzipien gibt dem Genre eine unerwartete Wucht.

Die technische Grundlage dafür liefert die Switch 2. Dank deutlich gesteigerter Rechenleistung laufen auch hardwareintensive Spiele wie Fortnite oder die jüngsten Pokémon- und Zelda-Titel nun flüssig. Gleichzeitig punktet die neue Konsole mit subtilen, aber spürbaren Verbesserungen: ergonomischere Joy-Cons mit Magnetverbindung, ein größeres Display für unterwegs, sowie Features wie Kamera- und Maussteuerung, die etwa in Super Mario Party Jamboree erste Anwendung finden.

Doch das Spieleangebot zum Start der Switch 2 ist insgesamt noch dünn. Abseits von Mario Kart World und einigen gelungenen Third-Party-Titeln wie Cyberpunk 2077 oder Yakuza 0 fehlt ein klarer System-Seller. Donkey Kong Bananzafüllt diese Lücke erstmals mit Substanz. Es kombiniert physikbasiertes Terrain-Destruction mit Rätsellogik, setzt auf Materialeigenschaften wie Lavagestein oder giftige Sümpfe und lässt Spieler:innen zunehmend taktischer mit ihrer Umwelt interagieren. Später schaltet man tierische „Bananza“-Transformationen frei, die zusätzliche Fähigkeiten wie Fliegen oder Graben ermöglichen.

Nintendo zeigt sich damit wieder von seiner experimentierfreudigen Seite – einer Qualität, die das Unternehmen seit Breath of the Wild und Tears of the Kingdom neu definiert. Das Spiel gibt der Kontrolle über die Welt zurück in die Hände der Spielenden und erlaubt dabei ein Maß an Chaos, das dennoch technisch stabil bleibt. Es vereint zwei Grundbedürfnisse: sich schlau zu fühlen und Dinge zu zerstören – eine Kombination, die selten so elegant umgesetzt wurde.

Trotzdem bleibt Bananza ein Spiel für Fans, nicht der entscheidende Kaufgrund für Unentschlossene. Vieles deutet darauf hin, dass Nintendo sein Pulver für den Winter aufspart – etwa mit dem lange erwarteten Metroid Prime 4: Beyond. Bis dahin bleibt die Switch 2 eher eine Evolution als eine Revolution. Aber wenn Nintendo in Zukunft weiterhin Spiele wie Bananza liefert, ist das womöglich genau genug.

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