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LVMH: Starke Zahlen – Ärger einfach weggelächelt
Trotz Millionenstrafe gegen Tochter Loewe präsentiert sich der Luxuskonzern LVMH in Bestform. Das Geschäft boomt – und die Aktie schießt zweistellig nach oben.

Luxus schlägt Regulierung
Einmal mehr zeigt sich: Bei LVMH überstrahlt Glanz die Krise. Nach der Vorlage starker Quartalszahlen legte die Aktie des französischen Luxusgiganten am Dienstag um rund zwölf Prozent zu – der stärkste Kurssprung seit Jahren. Weder die schwächelnde Konjunktur in China noch eine neue EU-Strafe gegen die Tochter Loewe konnten die Euphorie bremsen.
Die Brüsseler Wettbewerbshüter werfen Loewe, Gucci und Chloé illegale Preisabsprachen vor. Über Jahre hinweg sollen die Marken ihren Händlern verboten haben, von empfohlenen Verkaufspreisen abzuweichen oder Rabatte zu gewähren – eine Praxis, die laut EU gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.
Millionenstrafen – und doch gute Stimmung
Die EU-Kommission verhängte empfindliche Strafen: Gucci zahlt 119,7 Millionen Euro, Chloé 19,7 Millionen Euro, Loewe 18 Millionen Euro. Alle drei Modehäuser haben die Vorwürfe eingeräumt und versichert, die Praktiken beendet zu haben. Dank Kooperation mit den Ermittlern fiel die Strafe teils deutlich geringer aus.
Doch während in Brüssel die Juristen urteilen, feiern Anleger in Paris. Der Luxuskonzern meldete im dritten Quartal zweistellige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn, getragen von starken Verkaufszahlen in den USA und anhaltend hoher Nachfrage nach Premiummarken wie Louis Vuitton, Dior und Hennessy.
Marktführer mit Krisenresistenz
Mit einem Jahresumsatz von über 80 Milliarden Euro und einem Markenportfolio, das von Mode über Schmuck bis zu Champagner reicht, bleibt LVMH der unangefochtene Branchenprimus. Selbst kleinere Rückschläge – wie das laufende EU-Verfahren – scheinen Investoren kaum zu verunsichern.
Analysten sehen in den jüngsten Zahlen eine Trendwende nach dem schwachen Frühjahr. „LVMH beweist erneut, dass Luxus eine eigene Konjunktur hat“, heißt es in einer Einschätzung der Société Générale.