Eulerpool Premium

Annahmezwang Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Annahmezwang für Deutschland.

Annahmezwang Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Annahmezwang

Annahmezwang ist ein Begriff aus dem deutschen Aktienrecht, der sich auf die Verpflichtung bezieht, ein öffentliches Übernahmeangebot von Aktionären anzunehmen.

Diese Verpflichtung ist in §35 Abs. 2 Satz 1 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) festgelegt. Ein Annahmezwang tritt auf, wenn ein Aktionär ein öffentliches Übernahmeangebot abgibt und diese Offerte bestimmten Bedingungen entspricht. Gemäß dem WpÜG kann der Inhaber von Aktien, auf die sich ein Übernahmeangebot bezieht, verpflichtet sein, sein Angebot anzunehmen, sofern die Annahme der Offerte für die betreffenden Aktionäre rechtlich und tatsächlich möglich ist. Der Annahmezwang stellt sicher, dass die Aktionäre fair behandelt werden und schützt ihre Rechte. Im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots erhalten die betroffenen Aktionäre eine angemessene Entschädigung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen und den Vorschriften der Übernahmerichtlinie. Es ist wichtig zu beachten, dass der Annahmezwang nicht für alle Arten von Transaktionen gilt. Er ist spezifisch für öffentliche Übernahmeangebote und gilt nicht für private Veräußerungen oder den Kauf von Aktien auf dem freien Markt. Die Einhaltung des Annahmezwangs ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung. Für den Bieter, der das Übernahmeangebot abgibt, bedeutet dies, dass er die potenziellen Verpflichtungen gegenüber den Aktionären berücksichtigen und sicherstellen muss, dass er über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um die Übernahme durchzuführen. Für die betroffenen Aktionäre hat der Annahmezwang den Vorteil, dass sie ein faires Angebot erhalten und ihre Rechte gewahrt werden. Sie müssen jedoch sorgfältig abwägen, ob sie das Angebot annehmen oder ablehnen möchten, da die Annahme des Angebots rechtliche und finanzielle Auswirkungen haben kann. Insgesamt stellt der Annahmezwang eine wichtige rechtliche Bestimmung dar, um die Rechte der Aktionäre bei öffentlichen Übernahmeangeboten zu schützen und faire Bedingungen sicherzustellen. Durch seine Anwendung wird Transparenz und Rechtssicherheit in den Märkten geschaffen und Investoren können auf klare Regeln vertrauen.
Favoritos de los lectores en el Börsenlexikon de Eulerpool

Prinzipal

Prinzipal, auf Deutsch auch als "Hauptakteur" oder "Auftraggeber" bekannt, ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen der Kapitalmärkte verwendet wird. Prinzipal bezieht sich in erster Linie auf eine Person oder...

Vorwegabzug

Definition: Der Vorwegabzug ist ein steuerlicher Begriff, der sich auf den Abzug bestimmter Ausgaben oder Verluste vor der Berechnung des steuerpflichtigen Einkommens bezieht. In Deutschland wird dieser Begriff im Zusammenhang mit...

Erzeugergemeinschaften

Erzeugergemeinschaften – Definition und Bedeutung in den Kapitalmärkten Erzeugergemeinschaften sind ein fester Bestandteil der Agrarwirtschaft und spielen auch eine wichtige Rolle in den Kapitalmärkten. Der Begriff "Erzeugergemeinschaften" bezieht sich auf Zusammenschlüsse...

Voluntarismus

Voluntarismus ist ein Begriff aus der Finanzwelt, der einen Ansatz beschreibt, bei dem Entscheidungen und Maßnahmen von Marktteilnehmern auf freiwilliger Basis getroffen werden, anstatt aufgrund von zwingenden Regulierungen oder Vorschriften....

asynchrone Datenübertragung

Die "asynchrone Datenübertragung" ist ein technischer Begriff, der sich auf eine Kommunikationsmethode bezieht, bei der Daten in einem nicht parallelen, nicht synchronisierten Muster übertragen werden. Im Gegensatz zur synchronen Datenübertragung,...

Eventualplan

"Eventualplan" ist ein Begriff, der in der Welt der Kapitalmärkte weit verbreitet ist und sich auf eine bestimmte Art von Anlagestrategie bezieht. Es handelt sich um einen Plan, der darauf...

Smart Metering

Smart Metering (Intelligente Messgeräte), auch als Smart Metering Systeme oder intelligente Zähler bezeichnet, bezieht sich auf die modernen Technologien im Bereich der Energiezählung und -überwachung. Diese digitalen Geräte ermöglichen eine...

Produkttreue

Lieber Investor, willkommen zu Eulerpool.com, Ihrer ultimativen Anlaufstelle für umfangreiche Finanzinformationen und Aktienanalysen. Als führende Website für Finanz- und Kapitalmarktnachrichten sind wir bestrebt, Ihnen das beste und umfangreichste Glossar/Lexikon für Investoren...

Pasinetti-Ansatz

Der Pasinetti-Ansatz ist ein wirtschaftstheoretisches Modell, das von dem italienischen Ökonomen Luigi Pasinetti entwickelt wurde. Es stammt aus der Neoklassischen Wachstumstheorie und betrachtet die Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf die...

neutraler Aufwand

Neutraler Aufwand ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um bestimmte Kosten oder Ausgaben zu beschreiben, die nicht direkt mit der Erzielung von Erträgen oder dem Betriebsergebnis zusammenhängen....