Intel plant drastische Umstrukturierung - Aktie steigt um 9 Prozent

Die Aktien von Intel sprangen heute um 9 Prozent in die Höhe, nach einem Bericht, dass der angeschlagene Chiphersteller verschiedene Optionen prüft, die möglicherweise zu einer Aufspaltung des Unternehmens führen könnten. Intel arbeitet hierbei mit Investmentbankern zusammen und erwägt, seine Vorzeigegeschäfte von der verlustbringenden Produktionseinheit zu trennen, wie Bloomberg berichtete. Außerdem werden Überlegungen angestellt, einige Fabrikprojekte zu streichen. Der Bau und die Erweiterung von Chipherstellungsanlagen steht im Zentrum von Intels Umbruchstrategie, die darauf abzielt, ein Auftragshersteller für andere Chipfirmen zu werden - ein kapitalintensives Unterfangen, das die Finanzen des Unternehmens belastet hat. Eine Änderung der Strategie wäre eine dramatische Kehrtwende für CEO Pat Gelsinger, der die Fertigung bisher als entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Intel betrachtet hat. Intel hat erheblich von den Subventionen der Biden-Administration gemäß dem "Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors (Chips) Act" profitiert, der darauf abzielt, die Chipproduktion in den USA zu fördern. Die US-Regierung kündigte im März bis zu 8,5 Milliarden Dollar an Finanzierung für Intel an, um die Fertigung in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon zu unterstützen. Laut US-Handelsministerin Gina Raimondo könnte diese Vereinbarung über 100 Milliarden Dollar an Investitionen von Intel anreizen, was eine der größten Investitionen in die US-Halbleiterproduktion aller Zeiten darstellt und über 30.000 gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen könnte. Scott Lincicome, ein Handelsexperte vom Cato Institute in Washington DC, warnte jedoch diesen Monat, dass noch nicht klar sei, ob Intel in der Lage ist, führende Chips "in kommerziell tragfähigen Mengen und Preisen" herzustellen. Obwohl Intel immer noch der größte Akteur im Bereich der Prozessoren für traditionelle PCs ist, gelang es dem Unternehmen nicht, sich auf dem Markt für Handy-Prozessoren zu etablieren. Chips basierend auf Designs von Großbritanniens Arm Holdings dominieren diesen Markt, wo niedrige Kosten und Energieverbrauch entscheidend sind. Arm kommt ohne eigene Fabriken aus und setzt stattdessen auf die Lizenzierung seiner Technologie. Intel lehnte eine Stellungnahme ab.