Millionenstrafen für Konservenbranche in Frankreich wegen gesundheitsbedenklicher Beschichtungen

Die französische Wettbewerbsbehörde hat heute Millionenstrafen gegen die Konservenbranche verhängt. Verschiedene Hersteller wurden dafür bestraft, dass sie weiterhin Konservendosen mit gesundheitsbedenklicher Beschichtung verkauft hatten, obwohl ein Verbot bevorstand. Erst ab 2015 sollte in Frankreich die Verwendung von Innenbeschichtungen mit Bisphenol A (BPA) untersagt werden, so die Ankündigung der Brachenverbände. Die Supermarktketten hingegen hätten bereits früher auf BPA-freie Konserven umsteigen wollen. Die Strafen in Höhe von knapp 20 Millionen Euro wurden sowohl gegen die Verbände als auch gegen eine Reihe von Herstellern verhängt, darunter Bonduelle, General Mills und Unilever. Ihnen wurde vorgeworfen, vor 2015 nicht deutlich zu machen, ob ihre Konserven noch BPA enthalten oder nicht. Die Wettbewerbsbehörde stellte fest, dass der Versuch, auch die Supermarktketten in diese Strategie einzubinden, gescheitert sei. Es ist zu beachten, dass Frankreich mit dem Verbot von Bisphenol A in Konserven weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt. Sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland gibt es kein derartiges Verbot, obwohl es zunehmende Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen von BPA gibt. Im vergangenen Sommer veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Neubewertung von BPA, in der das chemische Produkt als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde. Die EFSA sprach sich für deutlich niedrigere Grenzwerte aus und die EU-Kommission kann nun mit den Mitgliedsstaaten über strengere Regeln beraten.