Ölpreise stagnieren trotz geopolitischer Spannungen

Aktuell zeigen sich die Ölpreise unbeeindruckt von den geopolitischen Spannungen zwischen Israel und Iran, die sich jüngst weiter verschärft haben. Trotz anfänglicher Preissteigerungen, die durch die Aufforderung des ehemaligen US-Präsidenten Trump zur Evakuierung Teherans angeheizt wurden, haben sich die Preise mittlerweile stabilisiert. Der marktschreckerische Aufruf Trumps, Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen, unterstreicht die Volatilität der geopolitischen Lage. Gleichzeitig wird die Ruhe am Markt von Berichten über brennende Öltanker in der Nähe der strategisch wichtigen Straße von Hormus gestört, was den Preis für Brent-Rohöl auf 72,77 US-Dollar und West Texas Intermediate auf 71,27 US-Dollar pro Barrel festgelegt hat. Nach dem ersten Schreck durch die militärischen Entwicklungen und Israels Drohungen, gezielt Öl- und Gasinfrastrukturen zu beschädigen, beruhigten sich die Händler. Trotz eines Angriffs auf das weltweit größte Gasfeld, South Pars, blieb das Ölangebot unangetastet, sodass die Marktteilnehmer Gewinne mitnehmen konnten. Analysten bleiben jedoch angesichts der bestehenden Konflikte vorsichtig. Priyanka Sachdeva von Phillip Nova betont, dass die Unsicherheit über mögliche Kriegsausweitungen weiterhin die Investorenstimmung beeinflusst. Gleichzeitig wirft die bevorstehende Entscheidung der US-Zentralbank ihre Schatten voraus und könnte zu weiteren Preisschwankungen beitragen. ING-Analysten merkten an, dass ein Verlust iranischer Öllieferungen das prognostizierte Überangebot im vierten Quartal zunichtemachen könnte. Dennoch verfügt die OPEC über 5 Millionen Barrel pro Tag an Reservekapazität und könnte diese bei Bedarf schneller als erwartet mobilisieren, um Angebotsschwankungen auszugleichen.