US-Banken: Gewinne steigen trotz anhaltender Herausforderungen

Der jüngste Quartalsbericht der FDIC zeigt ein gemischtes Bild für die US-Bankenbranche im zweiten Quartal. Während die Gewinne im Vergleich zum vorherigen Quartal gestiegen sind, verschlechterte sich die Kreditqualität weiter leicht. Insgesamt stiegen die Gewinne auf 71,5 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 11,4 % gegenüber dem ersten Quartal entspricht. Dieser Anstieg ist größtenteils auf einmalige Gewinne aus Wertpapieren bei großen Banken zurückzuführen sowie auf das Ausbleiben von Gebühren zur Rückzahlung des Federal Deposit Insurance Fund. Bemerkenswerte Gewinne erzielten dabei JPMorgan Chase, PNC und Northern Trust durch Anteile aus dem Börsengang von Visa. Trotz dieser positiven Bilanz verlief die Kreditqualität nicht ebenso erfreulich. Die Rate der Abschreibungen auf schlechte Kredite stieg um 3 Basispunkte auf 0,68 %. Diese Erhöhung, welche den höchsten Stand seit dem letzten großen Kreditzyklus vor einem Jahrzehnt markiert, wurde vor allem durch Kreditkarten- und gewerbliche Immobilienkredite getrieben. Auch die Nettozinsmarge, ein Maß für die Zinseinnahmen der Banken abzüglich der Zinsausgaben, sank leicht und lag unter dem historischen Durchschnitt vor der Pandemie. Besonders betroffen waren hierbei große Banken mit einem Vermögen von 250 Milliarden Dollar oder mehr. Ein Lichtblick für die Branche könnte die bevorstehende Leitzinssenkung der Federal Reserve sein, die für eine gewisse Stabilisierung der Bilanzen sorgen könnte. Der amtierende FDIC-Vorsitzende Martin Gruenberg betonte jedoch, dass weiterhin Vorsicht geboten ist, vor allem in Bezug auf gewisse Kreditportfolios wie Büroimmobilien, Kreditkarten und Mehrfamilienhäuser. Trotz der Herausforderungen bleibt die Branche widerstandsfähig und bereitet sich auf eine potenziell entlastende Zinssenkung vor, die dem Kreditgeschäft eine Atempause verschaffen könnte.