Marshall-Lerner-Bedingung Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Marshall-Lerner-Bedingung für Deutschland.
Die Marshall-Lerner-Bedingung ist ein wichtiger Begriff in der Volkswirtschaftslehre und bezieht sich auf die Analyse von Wechselkursänderungen und den Einfluss auf den Außenhandel eines Landes.
Diese Bedingung ist nach den beiden Ökonomen Alfred Marshall und Abba Lerner benannt, die sie erstmals formell dargestellt haben. Die Marshall-Lerner-Bedingung besagt, dass eine Währungsabwertung oder -aufwertung nur dann zu einer Verbesserung der Handelsbilanz führt, wenn die Summe der Preiselastizitäten der Exporte und Importe größer als eins ist. Anders ausgedrückt, die Absolutwerte der Preiselastizitäten der Exporte und Importe müssen addiert größer als eins sein. Diese Bedingung ist wichtig, da sie bestimmt, ob eine Änderung des Wechselkurses tatsächlich zu einem Ausgleich der Handelsbilanz führt oder nicht. Die Marshall-Lerner-Bedingung lässt sich mathematisch folgendermaßen ausdrücken: Wenn e die relative Preisänderung der Währung (Wechselkurs) ist, ε_x die Preiselastizität der Exporte und ε_m die Preiselastizität der Importe, muss die folgende Gleichung erfüllt sein: |ε_x| + |ε_m| > 1. Diese Bedingung zeigt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, wie empfindlich der Volumenabsatz von Exporten und Importen auf Änderungen des Wechselkurses reagiert. Wenn die Summe der Preiselastizitäten größer als eins ist, spricht man von einer überkompensierten Wirkung, was bedeutet, dass eine Änderung des Wechselkurses die Handelsbilanz verbessert. Wenn die Summe kleiner als eins ist, spricht man von einer unterkompensierten Wirkung, was bedeutet, dass eine Wechselkursänderung die Handelsbilanz verschlechtert. Die Marshall-Lerner-Bedingung hat direkte Auswirkungen auf die politische und wirtschaftliche Strategie eines Landes, insbesondere in Bezug auf das Währungsmanagement. Sie legt nahe, dass eine Währungsabwertung oder -aufwertung nicht automatisch zu einer verbesserten Handelsbilanz führt. Vielmehr müssen auch andere Faktoren wie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Reaktion der ausländischen Märkte berücksichtigt werden. Insgesamt ist die Marshall-Lerner-Bedingung ein wichtiges Konzept, um die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Außenhandel zu verstehen und ermöglicht es Investoren und Ökonomen, fundierte Entscheidungen zu treffen.materialintensiv
Materialintensiv ist ein Begriff, der in der Welt der Kapitalmärkte verwendet wird, um Unternehmen zu beschreiben, die eine signifikante Menge an materiellen Ressourcen für ihre Geschäftstätigkeiten benötigen. Dieser Begriff kann...
McFadden
Definition of "McFadden": Der Begriff "McFadden" bezieht sich auf die berühmte McFadden-Investmentstrategie, die entwickelt wurde, um Anlegern im Bereich der Kapitalmärkte eine systematische Möglichkeit zur Aktienauswahl zu bieten. Diese Strategie wurde...
Verbraucherpreisindex für den Europäischen Wirtschaftsraum
Der Verbraucherpreisindex für den Europäischen Wirtschaftsraum (VPI-EWR) ist ein wichtiger Indikator für die Messung der Inflation und Preisentwicklung innerhalb des Euroraums. Er dient als entscheidendes Instrument für Investoren und Kapitalmarktakteure...
Regressionsschätzung
Regressionsschätzung ist ein statistisches Verfahren, das in der Finanzanalyse und in der Kapitalmarktforschung weit verbreitet ist. Es basiert auf der Annahme, dass es eine Beziehung zwischen einer abhängigen Variablen und...
ICMA-Effektivzins
Der ICMA-Effektivzins, auch bekannt als International Capital Market Association-Effektivzins, ist eine wichtige Kennzahl, die in der Finanzwelt verwendet wird, um den effektiven Zinssatz von Anleihen und festverzinslichen Wertpapieren darzustellen. Die...
Mitgliedschaft in der Genossenschaft
Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist der rechtliche Status einer Person oder eines Unternehmens, die sich einer Genossenschaft anschließt und dadurch bestimmte Rechte und Pflichten übernimmt. Eine Genossenschaft ist eine spezielle...
Einspeisevergütung
"Einspeisevergütung" ist ein deutschsprachiger Begriff, der sich auf das staatlich geregelte Einspeisevergütungssystem für erneuerbare Energien bezieht. Dieses System bietet Anreize für die Erzeuger erneuerbarer Energiequellen, wie Solar- und Windkraftanlagen, indem...
sekundäre Einkommensverteilung
Die sekundäre Einkommensverteilung ist ein Konzept der Volkswirtschaftslehre, das sich mit der Verteilung des Einkommens nach der primären Einkommensverteilung befasst. Während die primäre Einkommensverteilung die Verteilung des Gesamteinkommens vor staatlicher...
Süd-Süd-Kooperation
"Süd-Süd-Kooperation" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Diese Art der Zusammenarbeit bezeichnet den Austausch von Kapitalmarktinformationen, Investitionen und technologischem Know-how zwischen aufstrebenden Ländern des...
Cobol
COBOL steht für "Common Business Oriented Language" und ist eine hochrangige Programmiersprache, die speziell für die Verarbeitung von Geschäftsanwendungen entwickelt wurde. Ursprünglich in den 1950er Jahren von Grace Hopper entworfen,...