Eulerpool Premium

MoMiG Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff MoMiG für Deutschland.

MoMiG Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

MoMiG

MoMiG steht für das "Gesetz zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrechts" (Gesetz zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrechts), das am 1.

Januar 2021 in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz führt bedeutende Änderungen im deutschen Insolvenz- und Sanierungsrecht ein und modernisiert die im Kern seit über 20 Jahren geltende Insolvenzordnung. Das MoMiG hat das Ziel, ein effizienteres, flexibleres und international wettbewerbsfähigeres Insolvenzrecht in Deutschland zu schaffen. Eine zentrale Neuerung ist die Einführung des sogenannten Schutzschirms für Unternehmen in der Krise. Unternehmen haben nun die Möglichkeit, sich bereits vor dem Insolvenzantrag unter einen Schutzschirm zu begeben, um in Ruhe restrukturieren zu können. Dabei überwacht ein vorläufiger Sachwalter den Sanierungsprozess und unterstützt das Unternehmen bei der Erarbeitung eines Restrukturierungsplans. Das MoMiG erleichtert auch die Möglichkeiten einer Eigenverwaltung während des Insolvenzverfahrens. Unternehmen können nun ihre Sanierungsbemühungen aktiv selbst steuern und müssen nicht zwingend einen Insolvenzverwalter hinzuziehen. Dadurch wird die Eigenverwaltung gestärkt und Unternehmensinhabern die Chance gegeben, ihre Unternehmen in schwierigen Zeiten zu retten. Darüber hinaus schafft das MoMiG einheitliche Standards für die Insolvenzplanverfahren und ermöglicht Gläubigern eine aktivere Rolle im Planungsprozess. Insolvenzpläne können nun einfacher und schneller umgesetzt werden, und es wird mehr Flexibilität bei der Konditionierung von Forderungen und deren Umtausch in Eigenkapital geschaffen. Das MoMiG trägt auch den Entwicklungen im internationalen Insolvenzrecht Rechnung. Es erleichtert die grenzüberschreitende Restrukturierung und Insolvenzabwicklung von Unternehmen und fördert die Kooperation mit ausländischen Gerichten und Verwaltern. Insgesamt stellt das MoMiG eine bedeutende Reform des deutschen Insolvenz- und Sanierungsrechts dar und bringt das deutsche Insolvenzrecht auf den neuesten Stand der internationalen Praxis. Es bietet Unternehmen effektive Werkzeuge, um Krisensituationen zu bewältigen und ihre Existenz zu sichern. Mit dem MoMiG wird Deutschland als Standort für Investitionen und Finanzgeschäfte gestärkt und bekommt ein modernes und zukunftsfähiges Insolvenzrecht.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Wirtschaftswachstum

Wirtschaftswachstum, auch als ökonomisches Wachstum bekannt, ist ein Indikator für das Wachstum der Wirtschaft einer Nation. Es bezieht sich auf die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einer Volkswirtschaft über einen bestimmten...

Kettenvertrag

Ein Kettenvertrag bezieht sich auf eine rechtliche Vereinbarung zwischen mehreren Parteien, bei der eine Vertragspartei eine Ware, Dienstleistung oder Finanzinstrumente von einem anderen Lieferanten oder Anbieter erwirbt, diese anschließend jedoch...

Verkehrsleitsystem

Ein Verkehrsleitsystem ist ein hoch entwickeltes und technologisch fortschrittliches System zur Überwachung, Steuerung und Optimierung des Verkehrsflusses. Es wird häufig in städtischen Gebieten, auf Autobahnen und großen Verkehrsknotenpunkten eingesetzt, um...

semantisches Netz

Semantisches Netz ist ein Konzept aus der Informatik und der künstlichen Intelligenz, das zur Darstellung und Organisation des Wissens in Form eines Netzwerks verwendet wird. Es kann als eine Art...

Erlass

Erlass ist ein Begriff, der im Finanzwesen häufig Verwendung findet und bezieht sich in der Regel auf die vorzeitige und vollständige Rückzahlung einer Schuld oder einer Verbindlichkeit. Dieser Terminus ist...

Streifbanddepot

Streifbanddepot bezieht sich auf ein spezifisches Wertpapierdepot, das von deutschen Banken und Finanzinstituten angeboten wird. Das Besondere an einem Streifbanddepot ist, dass es eine spezielle Handhabung von Wertpapieren ermöglicht, um...

Lastgrad

Lastgrad ist ein wichtiger Begriff im Bereich der Kapitalmärkte, insbesondere für Anleger, die sich mit Aktien, Darlehen, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen befassen. Als führende Website für Aktienforschung und Finanznachrichten, vergleichbar...

Euroumrechnungsrücklage

"Euroumrechnungsrücklage" ist eine deutschsprachige Finanzterminologie, die sich auf eine Rückstellung bezieht, die von Unternehmen gebildet wird, um Währungsumrechnungsdifferenzen zu erfassen und Auswirkungen auf den Eigenkapitalwert zu verhindern. Diese Rücklage entsteht...

Effektenbanken

Effektenbanken sind spezialisierte Finanzinstitute, die Dienstleistungen im Bereich des Handels mit Wertpapieren anbieten. Sie fungieren als Vermittler zwischen Anlegern, Unternehmen und anderen Marktteilnehmern. Effektenbanken sind dafür bekannt, eine Vielzahl von Finanzinstrumenten...

monopolistische Konkurrenz

Monopolistische Konkurrenz ist ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre, der eine Marktsituation beschreibt, in der es eine hohe Anzahl von Anbietern gibt, die jedoch differenzierte Produkte anbieten. Es ist eine Mischung...