Eulerpool Premium

Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung für Deutschland.

Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung

Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung sind wichtige Instrumente des Geldmarktes, die von Zentralbanken zur Steuerung der Geldversorgung eingesetzt werden.

Bei diesen Geschäften verkauft die Zentralbank kurzfristig Wertpapiere an Banken oder andere Marktteilnehmer mit dem Versprechen, sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Der Hauptzweck solcher Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung besteht darin, kurzfristige Liquidität in den Finanzmärkten bereitzustellen. Banken können diese Geschäfte nutzen, um ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu decken oder überschüssige Mittel anzulegen. Durch den Verkauf von Wertpapieren an die Banken wird deren Geldmenge erhöht, was wiederum zur Senkung der kurzfristigen Zinsen führt. Die Rückkaufsvereinbarung ist ein wesentliches Merkmal dieser Geschäfte. Die Zentralbanken legen vorab den Zeitpunkt und den Preis für den Rückkauf der Wertpapiere fest. Dabei wird ein Zinssatz vereinbart, der als Repo-Satz oder Repo-Zinssatz bezeichnet wird. Dieser Zinssatz beeinflusst die Kosten, zu denen Banken Geld von der Zentralbank leihen können. Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung können unterschiedliche Formen annehmen. Zum Beispiel kann die Zentralbank Langfrist-Repo-Geschäfte oder Overnight-Repo-Geschäfte durchführen. Bei Overnight-Geschäften erfolgt der Rückkauf am nächsten Geschäftstag, während bei Langfrist-Repo-Geschäften der Rückkauf erst nach mehreren Tagen oder Wochen erfolgt. Solche Geschäfte dienen nicht nur der Liquiditätssteuerung, sondern auch der Beeinflussung des Marktzinsniveaus. Die Zentralbanken können den Repo-Satz erhöhen, um die Geldversorgung zu reduzieren und somit den kurzfristigen Zinssatz zu erhöhen. Umgekehrt können sie den Repo-Satz senken, um die Kreditvergabe zu erleichtern und das Marktzinsniveau zu senken. Insgesamt spielen Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Geldpolitik und der Aufrechterhaltung der Stabilität in den Kapitalmärkten. Sie ermöglichen den Austausch von Wertpapieren gegen kurzfristige Liquidität und beeinflussen dadurch die Geldversorgung und die Zinssätze. Zentralbanken nutzen diese Instrumente, um die Inflation zu kontrollieren, Wirtschaftswachstum zu unterstützen und Finanzkrisen zu vermeiden.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Breitband

Titel: Breitband - Eine umfassende Darstellung der schnellen Internetverbindung Einleitung: Breitband beschreibt eine leistungsstarke Internetverbindung, die eine hohe Datenübertragungsrate ermöglicht. In den letzten Jahren hat die Verwendung des Begriffs eine umfassendere Bedeutung...

Artikelrabatt

Artikelrabatt ist ein Begriff, der im Kontext von Handelstransaktionen und Verkaufsaktivitäten verwendet wird. Es bezieht sich auf einen prozentualen oder monetären Nachlass oder Rabatt, der auf einen bestimmten Artikel gewährt...

Planungskategorien

Planungskategorien beziehen sich auf die verschiedenen Kategorien, in denen das Unternehmen seine Planungsaktivitäten und -ressourcen strukturiert und organisiert. Diese Kategorien dienen als Rahmen, um die verschiedenen Aspekte des Unternehmensplans in...

Wohnungsbauprämie

Die Wohnungsbauprämie ist eine staatliche finanzielle Förderung, die in Deutschland gewährt wird, um den Bau oder den Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie zu unterstützen. Sie wird im Rahmen des Wohnungsbauprämiengesetzes gewährt...

EU-Vietnam Free Trade Agreement (EVFTA)

Das EU-Vietnam Freihandelsabkommen (EVFTA) ist ein bedeutendes internationales Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Vietnam. Es wurde am 30. Juni 2019 unterzeichnet und zielt darauf ab, Handelshemmnisse zu beseitigen...

Lohntarifvertrag

Der Begriff "Lohntarifvertrag" ist in der Welt der Kapitalmärkte von großer Bedeutung und bezieht sich auf eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, die die Lohn- und Gehaltsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und...

Streitgegenstand

Streitgegenstand (lit. "subject matter of dispute") ist ein rechtlicher Begriff, der in juristischen Kontexten verwendet wird, um das grundlegende Anliegen oder die umstrittene Frage in einem Rechtsstreit zu beschreiben. Es...

DSGE-Modelle

DSGE-Modelle sind Modelle der dynamischen stochastischen allgemeinen Gleichgewichtsanalyse, die zur Untersuchung makroökonomischer Zusammenhänge und zur Vorhersage wirtschaftlicher Entwicklungen eingesetzt werden. Diese Modelle sind eine Erweiterung der herkömmlichen makroökonomischen Modelle, da...

Abschlussgliederungsprinzip

Das Abschlussgliederungsprinzip ist ein grundlegendes Konzept in der Buchführung und Rechnungslegung, insbesondere im Kontext der Kapitalmärkte. Es bezieht sich auf die strukturierte Anordnung und Kategorisierung von Informationen in einem Jahresabschluss...

Verteilung des Restvermögens

Verteilung des Restvermögens ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um den Prozess zu beschreiben, bei dem das verbleibende Vermögen einer Kapitalgesellschaft oder eines Unternehmens nach Erfüllung aller...