Vertretung ohne Vertretungsmacht Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Vertretung ohne Vertretungsmacht für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Vertretung ohne Vertretungsmacht ist ein rechtlicher Begriff, der in der deutschen Rechtssprechung verwendet wird, um eine Situation zu beschreiben, in der eine Person oder eine Organisation eine rechtlich bindende Vereinbarung oder Transaktion im Namen einer anderen Partei abschließt, obwohl sie nicht die ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung oder Vollmacht dieser anderen Partei besitzt. Im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) wird Vertretung ohne Vertretungsmacht in § 177 geregelt.
Nach dieser Vorschrift ist ein Geschäft, das in Vertretung einer anderen Person vorgenommen wird, ohne deren ausdrückliche Zustimmung oder Vollmacht, grundsätzlich unwirksam. Das BGB schützt damit die Rechte und Interessen der nicht vertretenen Partei. Es gibt jedoch einige Ausnahmen von dieser Regel, die im Einzelfall geprüft werden müssen. Zum Beispiel kann eine nachträgliche Genehmigung des Geschäfts durch die nicht vertretene Partei die Unwirksamkeit beseitigen. Eine weitere Ausnahme tritt ein, wenn der Geschäftspartner wusste oder hätte wissen müssen, dass die vertretende Person keine Vollmacht hatte. In diesem Fall kann der Geschäftspartner dennoch aufgrund anderer Rechtsgrundlagen wie dem Vertrauensschutz verpflichtet sein. Die Konsequenzen einer Vertretung ohne Vertretungsmacht können beträchtlich sein. Die rechtswidrig handelnde Person kann für die Verbindlichkeiten aus dem abgeschlossenen Geschäft persönlich haftbar gemacht werden. Darüber hinaus kann die nicht vertretene Partei das Geschäft anfechten und Schadensersatzansprüche geltend machen. Es ist daher von größter Bedeutung, dass sowohl Vertretende als auch Geschäftspartner sorgfältig prüfen, ob eine ausdrückliche oder stillschweigende Vollmacht vorliegt, bevor eine Transaktion im Namen einer anderen Partei abgeschlossen wird. Im Zweifelsfall sollten professionelle rechtliche Berater konsultiert werden, um mögliche Risiken zu vermeiden. Eulerpool.com bietet als führende Webseite für Finanznachrichten und Aktienanalysen umfassende Informationen zu rechtlichen und finanziellen Aspekten im Bereich der Kapitalmärkte. Unser Glossar umfasst eine Vielzahl von Definitionen und Erklärungen zu Fachbegriffen wie "Vertretung ohne Vertretungsmacht". Wir bemühen uns stets, unseren Lesern präzise, verständliche und SEO-optimierte Informationen zur Verfügung zu stellen, um ihnen bei ihren Investitionsentscheidungen zu helfen.Quellenangabe
Quellenangabe ist ein Begriff, der in der Welt der Kapitalmärkte weit verbreitet ist und sich auf die Angabe der Quelle von Informationen in finanziellen Berichten, Anlageempfehlungen und anderen Finanzdokumenten bezieht....
Körperschaftsteuersystem
Das Körperschaftsteuersystem ist ein finanzielles Regelwerk, das von vielen Ländern weltweit implementiert wird, um die Besteuerung von Körperschaften und Unternehmen zu regeln. Es handelt sich um ein komplexes Konstrukt, das...
Contracting Out
Contracting Out (Ausgliederung) bezeichnet den Prozess, durch den ein Unternehmen die Durchführung bestimmter Geschäftsfunktionen an externe Dienstleister oder Auftragnehmer überträgt. Das Unternehmen kann sich somit auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und...
Betriebswert
Der Betriebswert ist ein Konzept zur Bewertung eines Unternehmens und spielt eine entscheidende Rolle in den Kapitalmärkten. Er repräsentiert den aktuellen Marktwert des gesamten operativen Geschäfts eines Unternehmens und ist...
Wechseldiskontierung
Wechseldiskontierung bezieht sich auf einen gemeinschaftlichen Finanzierungsmechanismus in Deutschland, der es Unternehmen ermöglicht, kurzfristig liquide Mittel zu beschaffen, indem sie ihre Wechsel oder kommerziellen Papiere bei einer Zentralbank oder einer...
Ausfallursachen
Ausfallursachen sind die Faktoren oder Ereignisse, die zum Ausfall einer Kapitalmarktinvestition führen können. Insbesondere im Kontext von Aktien, Darlehen, Anleihen, Geldmarktprodukten und Kryptowährungen ist es für Investoren von großer Bedeutung,...
Abzählkriterium
Abzählkriterium: Ein Abzählkriterium ist ein Bewertungsinstrument, das in den Kapitalmärkten verwendet wird, um quantitative Daten zu analysieren und Investitionsentscheidungen zu treffen. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Identifizierung von Unternehmensanalysen...
subjektive Reallast
"Subjektive Reallast" ist ein Begriff aus dem Bereich der Immobilienbewertung und bezieht sich auf die Einschätzung eines Sachverständigen über den subjektiven Wert eines besonderen Rechts, das mit einer Immobilie verbunden...
Electronic Commerce
Elektronischer Handel (auch bekannt als E-Commerce) bezieht sich auf den Verkauf und Kauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet und andere computergestützte Netzwerke. Im heutigen digitalen Zeitalter hat sich...
Abänderungsklage
Die Abänderungsklage ist ein Rechtsmittel, das in der deutschen Rechtsordnung zur Anpassung oder Änderung von gerichtlichen Entscheidungen verwendet wird. Sie ermöglicht es einer Partei, Änderungen an einem rechtskräftigen Urteil oder...