Eulerpool Premium

stille Gesellschaft Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff stille Gesellschaft für Deutschland.

stille Gesellschaft Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

stille Gesellschaft

Die "stille Gesellschaft" ist eine Form der Beteiligungsvereinbarung, bei der ein beschränkter Partner oder ein stiller Gesellschafter eine wirtschaftliche Beteiligung an einem Unternehmen hat, ohne jedoch in Erscheinung zu treten oder sich aktiv an der Geschäftsführung zu beteiligen.

Im deutschen Recht wird die stille Gesellschaft als eine Art Vertrag angesehen, der es einem stillen Gesellschafter ermöglicht, finanzielle Vorteile aus einer Geschäftsaktivität zu ziehen, ohne dabei persönlich haftbar zu sein oder aktive Entscheidungen zu treffen. Der stille Gesellschafter investiert in das Unternehmen und erhält im Gegenzug einen Anteil am Gewinn oder Erlös. Die genauen Konditionen dieser stillen Beteiligung werden in einer vertraglichen Vereinbarung festgelegt, die als "stille Gesellschaftsvertrag" bezeichnet wird. Dieser Vertrag regelt unter anderem die Höhe der Einlage, die Laufzeit der Beteiligung, den ausgeschütteten Gewinnanteil, die Informationsrechte des stillen Gesellschafters und die Beendigung der Beteiligung. Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen die Möglichkeit einer stillen Gesellschaft nutzen. Einerseits können sie auf diese Weise Kapital von externen Investoren erhalten, ohne jedoch deren Einflussnahme auf das operative Geschäft zu ermöglichen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, finanzielle Ressourcen zu nutzen, ohne die Kontrolle über die Unternehmensentscheidungen aufzugeben. Andererseits können Unternehmen durch die Aufnahme von stillen Gesellschaftern das Risiko einer zu hohen Verschuldung vermeiden, da die stillen Gesellschafter in der Regel nur begrenzt haftbar sind. Es ist wichtig anzumerken, dass die stille Gesellschaft in Deutschland bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen unterliegt. Insbesondere müssen laut Handelsgesetzbuch sowohl der Bevollmächtigte als auch der Geschäftsinhaber alle wichtigen Informationen offenlegen, die für die stillen Gesellschafter relevant sein könnten. Dies umfasst beispielsweise die Offenlegung von Bilanzen oder die Meldepflicht bei außerordentlichen Veränderungen im Unternehmen. Darüber hinaus ist der Abschluss eines schriftlichen Vertrags für eine wirksame stille Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Insgesamt bietet die stille Gesellschaft Investoren eine attraktive Möglichkeit, an den Gewinnen eines Unternehmens zu partizipieren, ohne sich aktiv an der Geschäftsführung beteiligen zu müssen. Gleichzeitig können Unternehmen durch die Einführung stiller Gesellschafter Kapitalquellen erschließen und Risiken diversifizieren.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Volkswirtschaftstheorie

Volkswirtschaftstheorie ist ein zentraler Begriff in der Welt der Kapitalmärkte, der sich auf die ökonomische Theorie und Analyse der Volkswirtschaften konzentriert. Es ist ein essentielles Instrument für Investoren, um die...

Push-System

Das Push-System ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit elektronischen Plattformen und Finanzmärkten verwendet wird. Es bezieht sich auf ein System, das Echtzeitinformationen an die Nutzer sendet, anstatt dass diese...

Blockchain Explorer

Ein Blockchain Explorer ist eine Art Suchmaschine, die es Benutzern ermöglicht, jede Transaktion auf einer bestimmten Blockchain zu durchsuchen und anzusehen. Mit anderen Worten, ein Blockchain Explorer ist ein Tool,...

freier Verkehr

Definition of "freier Verkehr": Der Begriff "freier Verkehr" bezieht sich auf eine Situation, in der Wertpapiere auf einem offenen Markt gehandelt werden können, ohne Einschränkungen oder Beschränkungen hinsichtlich Kauf oder Verkauf....

ESV

ESV (Eigenkapitalumschichtungsvereinbarung), in deutscher Übersetzung "equity reshuffling agreement", ist eine Finanzierungsvereinbarung, die von Unternehmen genutzt wird, um ihre Eigenkapitalstruktur zu optimieren. Im Rahmen einer ESV wird das Eigenkapital eines Unternehmens...

Bruttoumsatzsteuer

Die Bruttoumsatzsteuer, auch bekannt als Mehrwertsteuer (MwSt.), ist eine Verbrauchssteuer, die auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben wird. In Deutschland wird sie von Unternehmen für den Finanzministerium erhoben,...

Fluglärm

Fluglärm ist ein Begriff, der das Geräusch beschreibt, das durch den Betrieb von Flugzeugen verursacht wird. Als wichtiger Faktor in der Umweltverträglichkeit von Flughäfen und Luftfahrtaktivitäten ist es für Investoren...

Erwerb von Todes wegen

Erwerb von Todes wegen, auch bekannt als Erbschaft oder testamentarische Erwerbung, bezeichnet den rechtlichen Akt, bei dem eine Person das Vermögen einer verstorbenen Person durch testamentarische Verfügung, gesetzliche Erbfolge oder...

Stufen(wert)zahlverfahren

Stufen(wert)zahlverfahren ist eine quantitative Methode zur Bewertung von Investmentchancen und Wertpapieren. Es handelt sich um ein mathematisches Verfahren, das dazu dient, den aktuellen Wert eines Wertpapiers oder eines Finanzinstruments zu...

Arbeitseinkommensquote

Arbeitseinkommensquote, translated as labor income share, is a fundamental economic indicator that measures the proportion of total income generated by labor in a given economy. Specifically, it represents the percentage...