SoftBank verhandelt über eine Investition von bis zu 25 Milliarden US-Dollar in OpenAI. Sollte der Deal zustande kommen, wäre der japanische Technologiekonzern der größte finanzielle Unterstützer des ChatGPT-Entwicklers.
Zusätzlich plant SoftBank, über 15 Milliarden US-Dollar in das gemeinsame KI-Infrastrukturprojekt Stargate zu investieren, das sich zu einem 100-Milliarden-Dollar-Vorhaben entwickelt und langfristig auf bis zu 500 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte. Die Gespräche laufen parallel zu OpenAIs Bestrebungen, seine Abhängigkeit von Microsoft zu verringern und alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen.
SoftBank-Gründer Masayoshi Son sieht in der Beteiligung an OpenAI den zentralen Baustein für seine langfristige Vision einer „Superintelligenz“. Der japanische Konzern könnte insgesamt über 40 Milliarden US-Dollar in die Partnerschaft mit OpenAI stecken – eine der größten Wetten in Sons Karriere, die selbst die verlustreiche 16-Milliarden-Dollar-Investition in WeWork übertreffen würde.
OpenAI hat bislang rund 20 Milliarden US-Dollar an Kapital aufgenommen, darunter etwa 13 Milliarden von Microsoft. Die Bewertung des Unternehmens erreichte 2024 rund 157 Milliarden US-Dollar. Während Microsoft weiterhin der größte Aktionär bleibt, könnte SoftBank mit einer Investition von mindestens 15 Milliarden US-Dollar der wichtigste Kapitalgeber werden.
Im Zuge der Stargate-Kooperation hat Microsoft bereits zugestimmt, nicht länger der exklusive Cloud-Anbieter von OpenAI zu sein. Dies öffnet die Tür für Partnerschaften mit anderen Cloud-Anbietern wie Oracle und erleichtert OpenAIs Pläne, eigene Chips für KI-Computing zu entwickeln.
Rund 20 Prozent der Stargate-Finanzierung soll über Eigenkapital erfolgen, während der Rest durch Fremdkapital besichert wird – eine Finanzierungsstruktur, die üblicherweise für groß angelegte Infrastrukturprojekte genutzt wird.
Son, der sich über Jahre hinweg um eine engere Kooperation mit OpenAI-Chef Sam Altman bemüht hat, will SoftBank als dominierenden Akteur im KI-Sektor positionieren. Neben Investitionen in Rechenzentren verfolgt Son auch die Vision, dass der von SoftBank kontrollierte britische Chipdesigner Arm künftig eigene KI-Chips entwickelt.
Der Deal könnte zudem in eine komplexe Neustrukturierung von OpenAIs Eigentumsverhältnissen eingebettet sein. Der KI-Pionier befindet sich derzeit in Verhandlungen, um sich von einer Non-Profit-Struktur zu lösen und als gewinnorientiertes Unternehmen einfacher weiteres Kapital einzuwerben.
Sowohl OpenAI als auch SoftBank lehnten eine Stellungnahme zu den laufenden Gesprächen ab.